Korschenbroich Stadt hat 175 Tonnen Streugut eingelagert

Korschenbroich · 75 Tonnen Salz lagern im Silo, 100 weitere Tonnen Streugut hat Korschenbroich in sogenannten Big Bags als Reserve im Lager deponiert. Die Stadt Korschenbroich ist winterfit, sagt Johannes Günterberg, Ingenieur im Stadtpflegebetrieb.

Ralph Hohmann und Markus Tschirner (r.) fahren im Winter regelmäßig Touren, um für rutschfreie Straßen zu sorgen.

Ralph Hohmann und Markus Tschirner (r.) fahren im Winter regelmäßig Touren, um für rutschfreie Straßen zu sorgen.

Foto: isabella raupold

Weil die Eichhörnchen in diesem Herbst so viele Nüsse gesammelt haben, erwartet uns ein besonders harter Winter. Oder: Regnet's an Sankt Nikolaus, wird der Winter streng und graus. Nur zwei der vielen Bauernregeln, die uns eine frostige Weihnachtszeit vorhersagen. Darauf will Johannes Günterberg, Ingenieur im Stadtpflegebetrieb, sich allerdings nicht verlassen. "Alles, was über eine 14-Tage-Vorhersage hinausgeht, ist Kaffeesatzleserei", sagt er.

Auch wenn es sich derzeit eher nach einem milden und nassen Winter anfühlt, hat sich die Stadt gerüstet für die kalten Monate. "Wir sind super winterfit", sagt Günterberg. 75 Tonnen Salz lagern bereits im großen Silo auf dem Hof an der Wankelstraße, weitere 100 Tonnen des Streuguts liegen als Reserve in sogenannten Big Bags in einer Halle bereit. "Und wir haben etwa 50 Tonnen Salz in kleinen Säcken", sagt er, damit die Mitarbeiter vor städtischen Gebäuden, Kitas und Schulen für rutschfreie Gehwege sorgen können.

225 Tonnen Salz - eine abstrakte Zahl. Wie lange man tatsächlich durch den Winter kommt, zeigt das Jahr 2014. Dazu hat der Ingenieur ganz genaue Daten: "Unsere Fahrzeuge sind allesamt mit GPS ausgerüstet." Die beiden Lkw haben 3676 Kilometer streuend zurückgelegt, 106 Tonnen Salz seien verteilt worden, 29 Einsätze habe es gegeben. "Einmal mussten unsere Mitarbeiter mit dem Räumschild raus, weil es geschneit hat", erklärt Johannes Günterberg. In den übrigen Touren seien die Streufahrzeuge wegen Straßenglätte ausgerückt.

Zuerst kümmern sich die Mitarbeiter um die Hauptverkehrsstraßen, danach sind die wichtigen Erschließungsstraßen an der Reihe. Wird der Winter so wie in den vergangenen Jahren auch, hat Korschenbroich mehr als genug Salz. Und sollte tatsächlich ein harter Winter wie 2010 am Niederrhein hereinbrechen, "dann können wir noch Salz nachordern", sagt der Ingenieur. Obwohl es dann auch mal zu Engpässen kommen kann und die Bürger mit der ein oder anderen Verzögerung rechnen müssen. Um gut durch den Winter zu kommen, hat die Stadt nicht nur in die Salzvorräte investiert - eine Tonne Salz kostet 65 Euro, ein Silo entsprechend 4875 Euro - auch die Personalkosten steigen im Winter. Rund 35 Mitarbeiter seien bei der Stadt beschäftigt, "die natürlich einen Nachtzuschlag bekommen", sagt Günterberg. Ab 3 Uhr morgens haben 16 Mitarbeiter Rufbereitschaft, die sofort unterwegs sind, wenn der Kontrollfahrer Alarm schlägt. Die Brücke zwischen Glehn und Grefrath gehört zu jenen Punkten, die, sobald der Wetterbericht Frost ansagt, sofort überprüft werden. "Und der westliche Zipfel am Schloss Rheydt", sagt Johannes Günterberg.

Ralph Hohmann ist seit 17 Jahren bei der Stadt beschäftigt, Kollege Markus Tschirner bereits 25 Jahre. Sie sind die Experten in Sachen Streusalz. "Normalerweise kommen Feuchtsalz und Trockensalz gemischt auf die Fahrbahn", sagt Hohmann. Es gebe aber auch Situationen, in denen das Streugut getrennt voneinander verteilt wird. Zum Beispiel bei Schnee. "Dann reicht Trockensalz aus, weil der Schnee schon nass ist", erklärt Ralph Hohmann.

Obwohl die Stadt sich um viele Bereiche kümmert, sind die Bürger trotzdem in der Pflicht. Wie anderswo auch gibt es in Korschenbroich eine Straßenreinigungssatzung. Dort ist festgelegt, "dass die Gehwege zwischen 7 und 20 Uhr geräumt sein müssen", sagt Johannes Günterberg. Salz sollte nur im Notfall eingesetzt werden, um Natur und Tiere zu schonen. "Wir empfehlen Splitt", sagt Günterberg.

(NGZ)
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