Korschenbroich Stadt gibt grünes Licht für neues Caritas-Haus

Korschenbroich · Das Vier-Millionen-Projekt am Kirchplatz geht mit sechs Wochen Verspätung an den Start. Der erste Spatenstich wird am 19. Mai gesetzt.

 Blick auf Bunker und Pfarrhaus: Auf den Bunker werden wie geplant Parkplätze gebaut, ein Hinweisschild wird ihn als Bodendenkmal ausweisen.

Blick auf Bunker und Pfarrhaus: Auf den Bunker werden wie geplant Parkplätze gebaut, ein Hinweisschild wird ihn als Bodendenkmal ausweisen.

Foto: Wiedner

Eine unendliche Geschichte nimmt ein gutes Ende: Am 19. Mai um 14 Uhr wird der erste Spatenstich am Kirchplatz für den Caritas-Neubau in Korschenbroich gesetzt. Das zwischenzeitlich unter Denkmalschutz stehende Gebäude wird zum Blickfang eines Neubaus. Der Caritasverband aus Mönchengladbach investiert dort vier Millionen Euro in 17 altengerechte Wohnungen und in weitere 17 Tagespflegeplätze, die im Rotationsverfahren von gut 50 Senioren genutzt werden können.

"Die Baugenehmigung liegt noch bei uns", erklärte der Technische Beigeordnete Georg Onkelbach auf Anfrage unserer Redaktion. Er sprach von Details in der Feinabstimmung mit dem Rhein-Kreis Neuss. "Mittlerweile ist aber alles geklärt, die Baugenehmigung werden wir Mittwoch oder Donnerstag verschicken", stellt Onkelbach dem Wohlfahrtsverband das Dokument in Aussicht.

Der Erhalt des Pfarrhauses von St. Andreas ist jetzt gesichert. Die Kirchenimmobilie, die zuletzt mehr als zehn Jahre mit verriegelter Eingangstüre und verblendeten Fenstern ungenutzt ein trostloses Dasein fristet, wurde von der Kirche an den Wohlfahrtsverband verkauft. Die vom Architekten für den Neubau ausgewählte Klinkerfarbe sorgte sowohl im Rathaus, in der Bevölkerung als auch in der Politik für Unmut. Auf den Vorwurf "die Stadt ignoriere die bestehende Gestaltungssatzung" folgten gleich mehrere Fachausschuss-Sitzungen und Ortsbegehungen. "Das Thema ist jetzt vom Tisch", zeigte sich Onkelbach erleichtert. Der rot-braune Klinker der neuen Senioren-Residenz Friedrich-Ebert-Straße wird auch am neuen Caritas-Haus verbaut. Georg Onkelbach will derartigen Unstimmigkeiten für die Zukunft vorbeugen: "Es wird eine neue Gestaltungssatzung geben." Er will die drei überalterten Satzungen zu einer aktuellen zusammenfassen. "Wir werden der Politik am 9. Juni im Planungsausschuss den Weg dazu aufzeigen", sagt Onkelbach, der eine Fremdvergabe für erforderlich hält.

Jetzt ist der Beigeordnete erst einmal zufrieden, dass für den Kirchplatz eine Lösung gefunden werden konnte. Wenn Caritas-Geschäftsführer Frank Polixa direkt nach der Kliniker-Farbe gefragt worden wäre, hätte es keinen Zeitverzug gegeben müssen. "Wir sind Bauherr, haben aber von dem Problem erst aus der Zeitung erfahren", sagte er gestern auf Anfrage. Polixa ist guter Dinge, dass sich die Verzögerung nicht auf die Maßnahme auswirkt: "Wir wollen, wie geplant, Mitte 2017 unseren Betrieb aufnehmen."

Und Rita Mielke erklärt für den Kirchenvorstand: "Wir freuen uns, wenn nach den Pfingsttagen der erste Spatenstich erfolgt. Wir sind überzeugt, dass die Caritas-Einrichtung an dieser zentralen Stelle eine positive Strahlkraft für das soziale Engagement in der Stadt haben wird. Dass uns das im engen Schulterschluss mit dem Caritasverband und der Stadt gelungen ist, darauf sind wir schon ein bisschen stolz."

(NGZ)
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