Korschenbroich Stadt bereitet sich auf Rückkehr zu "G9" vor

Korschenbroich · Die Schüler sollen erst nach neun Jahren ihr Abi machen - das ist die Stimmung am Gymnasium. Die Schule braucht jetzt mehr Platz.

 Das Gymnasium Korschenbroich braucht mehr Platz: Eine Rückkehr zum Abitur nach neun Schuljahren gilt als wahrscheinlich.

Das Gymnasium Korschenbroich braucht mehr Platz: Eine Rückkehr zum Abitur nach neun Schuljahren gilt als wahrscheinlich.

Foto: Detlef Ilgner

Vor zwölf Jahren ist es eingeführt worden: das "Turbo-Abi" nach nur acht Schuljahren am Gymnasium. Damit soll jetzt Schluss sein - auch in Korschenbroich stehen die Zeichen auf eine Rückkehr zur alten Form "G9", also zum Abitur nach neun Schuljahren. "Gyko"-Schulleiter Uwe Roscheck berichtet, dass die Stimmung an "seinem" Gymnasium dafür spreche, dass viele zurück wollen zum Abitur nach Jahrgangsstufe 13.

"Vor allem die Eltern der Grundschüler befürworten eine Rückkehr zu ,G9'", erzählt Roscheck, der ein Zurück zur alten Form persönlich für richtig hält. Doch endgültig entschieden ist es noch nicht: Das ist Aufgabe der Schulkonferenz, die erst im Schuljahr 2018/2019 ihr Veto abgeben wird und in der zu gleichen Teilen Schüler, Eltern und Lehrer vertreten sind. Stimmen zwei Drittel der Konferenz plus eine Stimme für den Verbleib bei "G8", könnte es theoretisch in Korschenbroich auch beim "Turbo-Abi" bleiben.

Regel in Nordrhein-Westfalen soll allerdings nach einer entsprechenden Leitentscheidung der neuen Landesregierung die Umstellung auf das Abitur nach neun Jahren werden. Uwe Roscheck: "Das macht meines Erachtens auch mehr Sinn für Korschenbroich. Wir können es uns nicht erlauben, etwas anderes zu tun als die Gymnasien in der Umgebung. Wir müssen dem Trend folgen." Aus Sicht des Schulleiters könnte alles andere gar Kinder verschrecken, die sich für den Besuch einer weiterführenden Schule entscheiden müssen.

Roscheck wirbt dafür, frühzeitige Vorbereitungsmaßnahmen zu ergreifen, schließlich bedeute eine Rückkehr zu "G9" auch einen größeren Platzbedarf. Er sagt: "Die räumliche Situation des Gymnasiums wird sich verändern." Diesen Bedarf hat die Stadt Korschenbroich bereits jetzt erkannt: Sie will sich auf "G9" gut vorbereiten. Bis zum Schuljahr 2025/2026 sollen am Gymnasium sechs neue Räume entstehen, in denen Schüler unterrichtet werden können und die vor allem den Mehrbedarf an Klassenräumen in der Umstellungszeit auffangen sollen.

Zum Start ins Schuljahr 2026/2027 müssen die neuen Räume fertig sein. Jetzt gilt es, entsprechende Platzressourcen für den Ausbau sowie die Kosten zu ermitteln, die im Etat der Kommune eingeplant werden müssen. Aus dem Rathaus heißt es: "Das Schuljahr 2026/2027 wird voraussichtlich das erste Jahr mit neun Jahrgangsstufen sein. Aufgrund des zeitlichen Rahmens gibt es noch keine weiteren Planungen sowie Kostenschätzungen."

Noch ist aus Sicht der Stadtverwaltung also genügend Zeit, um den Ausbau des Gymnasiums zu planen. Übrige Räume waren erst vor wenigen Jahren für den Bau des neuen Technischen Rathauses neben dem Gymnasium an der Don-Bosco-Straße in Anspruch genommen worden, daher stehen sie nicht mehr zur Verfügung.

Die Rückkehr zu "G9" mit allen Folgen - insbesondere mit den nötigen Anbauten am derzeit 854 Schüler zählenden Gymnasium - dürfte die Kommunalpolitiker in Korschenbroich auch in den Ausschusssitzungen des neuen Jahres 2018 weiter beschäftigen.

(cka)
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