Korschenbroich Sportverband macht Vereine fit für die Zukunft

Korschenbroich · Die Sportlandschaft hat sich nicht zuletzt durch viele Zusatzangebote verändert. Hier will der Stadtsportverband mit seinem Konzept "KoSpo22" unterstützen.

 Er hat die Zukunft der Vereine im Blick: Dirk Kartarius.

Er hat die Zukunft der Vereine im Blick: Dirk Kartarius.

Foto: Wiedner-Runo

Die Offene Ganztagsschule, mehr Mobilität, noch mehr Trendsportarten, ein verändertes Freizeitverhalten und der demografische Wandel haben die Sportlandschaft gravierend verändert. Darauf reagiert jetzt der Stadtsportverband (SSV) Korschenbroich. "Wir wollen unsere Vereine fit für die Zukunft machen", sagt SSV-Vorsitzender Dirk Kartarius. Dass es dem Dachverband, der im Stadtgebiet 31 Mitgliedsvereine und damit 12.000 organisierte Sportler vertritt, ernst ist, zeigen die Handlungsempfehlungen. "Wir haben ein Konzept erarbeitet. Mit "KoSpo22" sollen die Weichen bis 2022 in Korschenbroich gestellt werden."

 Die jährliche Stadtsportlerehrung ist für den SSV eine wichtige Plattform zum Austausch und zur Präsentation.

Die jährliche Stadtsportlerehrung ist für den SSV eine wichtige Plattform zum Austausch und zur Präsentation.

Foto: A. Woitschützke

KoSpo22 steht für "Korschenbroicher Sportvereine - fit für die Zukunft". "Wir sind im SSV-Vorstand angetreten, unsere Vereine in ihrem schwierigen Prozess der Weiterentwicklung zu unterstützen", erklärt Kartarius im Gespräch mit unserer Redaktion. Ziel sei es, trotz schwieriger finanzieller, personeller und materieller Rahmenbedingungen, gemeinsam zu gestalten, anzuschieben und zu etablieren.

Priorität für den SSV hat die Jugend. "Mit ihrer engagierten Nachwuchsarbeit leisten unsere Vereine einen unverzichtbaren und anerkannt wichtigen Beitrag für die Gemeinschaft", lenkt Kartarius den Blick auf Spiel, Sport und Gesundheit. Die Persönlichkeitsentwicklung sei dabei ebenso wichtig wie soziales Verhalten in der Gruppe. Im Rahmen seiner "Qualitätsoffensive Jugendarbeit im Sportverein" will der SSV die Vereinsarbeit für Kinder und Jugendliche gezielt fördern und nachhaltig stärken. "Unsere Devise muss lauten: Die Kids sind mitten drin, statt nur dabei", betont der 49-Jährige. "Hier haben wir noch Nachholbedarf."

Wer seinen Verein fit für die Zukunft machen will, der muss die Jugendlichen frühzeitig in die Vorstandsarbeit einbinden, ihnen Verantwortung übertragen und sie auch während ihrer Studienzeit stets einbinden. Kartarius: "Nur so können wir auf Dauer Nachfolger für Vorstande rekrutieren."

Aber auch in den Vereinen selbst muss sich aus Sicht des SSV-Vorstandes einiges ändern. Hier vergleicht Kartarius die ehrenamtliche Vereinsführung mit "einer anspruchsvollen und beachtenswerten Managementaufgabe": Um dem veränderten Anspruch gerecht zu werden, bietet der SSV gezielte Qualifizierungsangebote für Führungskräfte an. Zudem gibt Kartarius zu bedenken: "Die Bedürfnisse der Menschen haben sich deutlich verändert, ebenso die Beweggründe, in einem Verein Mitglied zu werden. Das muss analytisch bewertet und berücksichtigt werden." Ein wesentlicher Punkt ist für ihn die Internet-Präsenz: "Ein Verein ohne eine aktuelle Homepage hat schon verloren." Neue Mitglieder könne man nur für sich und seinen Verein über "einen attraktiven Auftritt" begeistern. Im Konkurrenzkampf mit einer neuen Form der Freizeitindustrie müssten zudem "Vorzüge der örtlichen Sportvereine klarer und überzeugender herausgearbeitet werden". Wichtig ist dem SSV, bei allen Neuerungen an der Sportlerehrung der Stadt festzuhalten. "Hier wollen wir auch mithelfen, das Programm schrittweise etwas moderner zu gestalten", so der SSV-Chef. Der erste Schritt dazu wurde bereits 2016 gemacht: Da hat der SSV einen Imbiss- und Umtrunk zum Ausklang der Stadtehrung organisiert.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort