Korschenbroich Sozialamt soll in ehemalige Post einziehen

Korschenbroich · Die Stadt hat der Deutschen Post AG Räume im Rathaus gekündigt. Der Vertrag läuft zum Jahresende aus. Es besteht Eigenbedarf.

 Noch gehört die Deutsche Post AG zu den Mietern im Korschenbroicher Rathaus: Die Stadt hat den Mitvertrag jetzt allerdings gekündigt. Das Gebäude muss bis zum Jahreswechsel geräumt werden, dann soll dort das Sozialamt einziehen.

Noch gehört die Deutsche Post AG zu den Mietern im Korschenbroicher Rathaus: Die Stadt hat den Mitvertrag jetzt allerdings gekündigt. Das Gebäude muss bis zum Jahreswechsel geräumt werden, dann soll dort das Sozialamt einziehen.

Foto: Knappe

Noch bestimmen die gelben Brief- und Paketzustellwagen der Deutschen Post AG das Farbenspiel rund ums Korschenbroicher Rathaus. Wie lange noch, das ist noch unbestimmt. Fakt ist aber, der Mietvertrag zwischen der Stadt Korschenbroich und der Deutschen Post AG wurde mit einer Kündigungsfrist von zwölf Monaten zum 31. Dezember 2015 aufgehoben.

Das bestätigte jetzt die Unternehmenssprecherin Britta Töllner auf Anfrage unserer Redaktion. Für Bürgermeister Marc Venten war die Kündigung zum Jahreswechsel unumgänglich. Dass er damit auf eine Jahresmiete von 42.000 Euro und damit auf eine konstante Einnahmequelle für den städtischen Haushalt verzichtet, lässt er unkommentiert. "Das trifft uns erst im nächsten Jahr", merkt er dazu lediglich an. Viel wichtiger ist ihm bei dem ganzen Vorgang, den personellen und räumlichen Engpass für das Sozialamt zu lösen.

Derzeit ist das Sozialamt im Alten Bürgermeisteramt an der Regentenstraße 1 untergebracht. "Die Situation vor Ort hat sich deutlich verändert. Es werden dort wesentlich mehr Bedürftige und Flüchtlinge vorstellig", skizziert Marc Venten die aktuelle Situation. Und weiter erklärt der Bürgermeister: "Hinzu kommt, dass die frühere Wartezone nicht mehr vorhanden ist und Teile des Gebäudes an den Rhein-Kreis vermietet sind." Damit war und ist für ihn der Handlungsbedarf deutlich erkennbar: "Es besteht für uns zumindest auf absehbare Zeit zusätzlicher Raumbedarf."

Wie viele neue Büros durch diese weitere Zentralisierung geschaffen werden können, ist offen. "Wir befinden uns in einem noch sehr frühen Stadium", warb Venten daher um Verständnis, noch kein fertiges Konzept präsentieren zu können. Allerdings räumte er auch ein: "Die Deutsche Post AG wäre als Mieter dauerhaft nicht am Rathaustrakt interessiert gewesen." Auch dort gebe es schon seit längerem Platzprobleme.

"Wir suchen uns jetzt einen neuen Standort für unseren Zustellstützpunkt. Unser Immobilienservice ist schon eingeschaltet", erklärt Britta Töllner für die Deutsche Post. Ob das Zustellunternehmen schon vorzeitig oder erst zum 31. Dezember 2016 die Rathaus-Immobilie räumen wird, ist noch nicht entschieden. "Wir müssen erst einmal etwas Neues, etwas Passendes finden", sagt die Unternehmenssprecherin. Für die Postkunden ist es aus ihrer Sicht aber egal, von wo aus die 23 Post- und Paketzusteller morgens zu ihren Bezirken starten.

Rückendeckung für die Vertragskündigung mit der Post AG holte sich Venten - wie jetzt bekannt wurde - wenige Tage vor Weihnachten vom Ältestenrat: "Ich bin zuständig, ich hätte auch allein entscheiden können. Es handelt sich hier schließlich um einen Vorgang der laufenden Verwaltung." Allerdings wollte Venten bei einem Vorgang dieser Größenordnung die politischen Gremien nicht völlig übergehen und rief daher den Ältestenrat zusammen: Ein "fairer Umgang" im Sinne der Bürger sei ihm wichtig.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort