Korschenbroich Raiffeisen-Handel sucht neuen Standort

Korschenbroich · Die RWG Rheinland will ihren Landhandel an der Hauptstraße verlagern - möglichst in die Nähe der A 46-Auffahrt Kapellen. Für den alten Standort hat die Stadt eine Veränderungssperre verhängt, sie möchte dort Bauland schaffen.

 Christoph Meyer und Betriebsleiter Fabian Schmitz gehören zu den Mitarbeitern der Raiffeisen-Waren-Genossenschaft (RWG) Rheinland in Glehn. Die will von der Hauptstraße wegziehen, sucht einen geeigneteren Standort.

Christoph Meyer und Betriebsleiter Fabian Schmitz gehören zu den Mitarbeitern der Raiffeisen-Waren-Genossenschaft (RWG) Rheinland in Glehn. Die will von der Hauptstraße wegziehen, sucht einen geeigneteren Standort.

Foto: L. Berns

Seit Jahrzehnten ist der Landhandel an der Hauptstraße Anlaufstelle für Landwirte, doch die Raiffeisen-Waren-Genossenschaft (RWG) Rheinland, denkt an Umzug, ist auf der Suche nach einem neuen Standort. "In der Niederlassung geht es sehr beengt zu, und die Lage ist nicht optimal. Der Lieferverkehr mit großen Fahrzeugen stellt eine Belastung für den Ort dar", erklärt Karl van Bebber, geschäftsführender Vorstand der RWG Rheinland. "Wir möchten den Standort dem Strukturwandel in der Landwirtschaft mit größeren Betrieben anpassen." Der Stadt käme ein Umzug gelegen, sie möchte Bauland für Wohnhäuser schaffen.

Anfang 2015 hatte RWG Rheinland die Glehner Niederlassung von der Raiffeisen-Waren-Zentrale (RWZ) in Köln übernommen. Die RWG verkauft Landwirten "alles, was sie für ihre Produktion benötigen - Saatgut, Futtermittel, Dünger, Pflanzenschutzmittel", erläutert van Bebber. Umgekehrt liefern die Betriebe an die Genossenschaft im Jahr mehr als 100.000 Tonnen Getreide. Die Ablieferung ist eine logistische Herausforderung. "Da geht es um Minuten, sonst kriegen wir die Ernte in den wenigen Sonnenstunden nicht geschafft", sagt Karl van Bebber.

Nach der Übernahme hat RWG die Technik in der Niederlassung für 300.000 Euro modernisiert. Doch die Gebäude neben den Silos könnten neue Farbe vertragen, müssten saniert werden. Die Suche nach einer neuen Fläche - laut van Bebber "15.000, besser 20.000 Quadratmeter" - blieb bislang ohne Ergebnis. "Als Gewerbe gehören wir in ein Gewerbegebiet. Aber die Glehner Heide ist für uns nicht gut gelegen, die Landwirte hätten eine zu lange Anfahrt", erklärt van Bebber. Auch andere denkbare Standorte, etwa nahe Brockers Logistik, seien nicht ideal. RWG möchte möglichst nah an die A 46-Auffahrt Kapellen. "Am besten wäre ein Standort an der L 361 an der Kreuzung, an der es zur Kompostierungsanlage geht." Doch zunächst sind planungsrechtliche Fragen zu klären, schließlich ist an der Ecke kein Gewerbegebiet ausgewiesen. "Wir stehen bei der Suche in Gesprächen mit der Bezirksregierung sowie mit den Städten Korschenbroich und Grevenbroich", sagt der geschäftsführende Vorstand.

Bis zum Bau werde es noch einige Jahre dauern. Vorgesehen seien eine Halle für Sackware und eine Düngerhalle, Büro, Getreideannahme und rund 25 Meter hohe Silos. Die Erneuerung des Komplexes an der Hauptstraße wäre laut van Bebber "eine Notlösung". RWG hatte dafür bereits eine Bauvoranfrage für vier weitere Silos gestellt. Doch die kommen zunächst nicht, die Stadt hat mit dem Areal anderes im Sinn, die RWG-Fläche soll im Rahmen der Aufstellung des Bebaungsplanes "Glehn-Nordwest" zu Wohnzwecken weiter verplant werden. "Die Anfrage der RWG entspricht nicht unseren städtebaulichen Vorstellungen", sagt Technischer Beigeordneter Georg Onkelbach.

Der Stadtrat verhängte für den Geltungsbereich des Bebaungsplans eine Veränderungssperre. Größere Änderungen an baulichen Anlagen sind so nicht möglich, der Landhandel habe aber, wie Onkelbach erklärt, "Bestandsschutz".

(NGZ)
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