Korschenbroich Pumpgeld: CDU hält Kurs

Korschenbroich · Ob sie Geld fürs Grundwasser-Pumpen zahlen wollen, werden Grundeigentümer erst gefragt, wenn alle Kosten ermittelt sind. Darauf beharren CDU und SPD. Mehr als 20 Prozent Stadtbeteiligung will die CDU "niemals" zulassen.

Die Grundstückseigentümer der von zu hohen Grundwasserpegeln betroffenen Bereiche Korschenbroichs sollen erst dann nach freiwilligen Finanz-Beiträgen zur Lösung des Problems gefragt werden, wenn die voraussichtlichen Kosten komplett ermittelt sind. Das haben CDU und SPD gestern Abend im Grundwasserausschuss des Stadtrates bekräftigt.

Noch nicht alle haben geantwortet

Die Kreisverwaltung habe mehrere Wasserverbände gefragt, zu welchem Preis sie ein vom Erftverband entwickeltes Pumpkonzept umzusetzen bereit wären, so Korschenbroichs Beigeordneter Rudolf Graaff. Allerdings hätten noch nicht alle Verbände geantwortet.

Betroffene nach ihrer Bereitschaft zu freiwilligen Zahlungen zu fragen, mache erst Sinn, wenn sämtliche Verbände geantwortet und Kosten beziffert haben, waren sich CDU und SPD einig. Die CDU werde "niemals" bereit sein, mehr als die immer zugesagten 20 Prozent der Kosten aus der Stadtkasse zu zahlen, stellte Wolfgang Lieser (CDU) klar.

Das schwarz-rote Ratsbündnis wies damit die Forderung der Wählergemeinschaft "Die Aktive" zurück, "mehr Druck" zu machen und die Umfrage unter der Betroffenen bis zum Sommer abzuschließen. Die Frage der Aktiven, ob die Bürger verbindliche oder unverbindliche Zusagen über ihre Zahlungsbereitschaft geben sollten, ist nach Ansicht von Stadtverwaltung und Ratsmehrheit längst geklärt. Da eine Zwangsfinanzierung aus Steuern und Gebühren aus rechtlichen Gründen nicht zulässig sei, bleibe nur eine vertragliche Vereinbarung zwischen Stadt und Betroffenen, so Graaff, "und die kann nur freiwillig sein".

Allzu lange werde es aber nicht mehr dauern, bis die Kostenfrage geklärt und ein Konzept erarbeitet sei, waren sich CDU und SPD einig. "Ich garantiere ihnen persönlich, dass das im Hauptausschuss behandelt und in diesem Jahr abgehandelt wird", versicherte SPD-Ratsherr Albert Richter der Aktiven.

Als Erfolg wertete aber auch die Wählergemeinschaft, dass im Hoppbruch künftig in der niederschlagreichen Wintersaison weniger Wasser in den Trietbach eingespeist werden darf, um die Folgen des Tagebaus Garzweiler II auf den Grundwasserspiegel auszugleichen.

Die einzuleitende Wassermenge darf allerdings nur an einer von zwei Einspeisungsstellen im Hoppbruch abgesenkt werden. Dagegen hat die Stadt Mönchengladbach, auf deren Territorium das Hoppbruch liegt, keine Einwände. Allerdings legt die Gladbach Wert darauf, dass die Pfahlkonstruktion, auf der Haus Horst steht, nicht trocken fällt und so Schaden leidet.

(RP)
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