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Korschenbroich Pianisten lernen bei Herbert Schuch

Korschenbroich · Der renommierte Musiker gab jetzt in Kleinenbroich einen Meisterkurs.

 Proben im Klavierhaus: Herbert Schuch und mit Mariko Sudo.

Proben im Klavierhaus: Herbert Schuch und mit Mariko Sudo.

Foto: Boris Filipski

Unter Musikliebhabern hat Herbert Schuch einen klangvollen Namen. Der Künstler gab nun den ersten Meisterkurs, der im Klavierhaus von Boris Filipski stattfand. Die Organisatoren Filipski und Jeremias Mameghani hatten nicht zum klassischen Klavierunterricht eingeladen, sondern zur Detailarbeit auf hohem Niveau. Gekommen waren die konzerterfahrenen Pianistinnen Anna Alenitsyna Herber aus Hamburg und Mariko Sudo sowie Marco Sanno, der vor dem Abschluss seines Musikstudiums in Köln steht.

"Das war sehr inspirierend und ein toller Ansatz, sich mit einem so erfahrenen Musiker, der viel konzertiert und mit renommierten Orchestern auftritt, auszutauschen", schwärmte die in Kleinenbroich lebende Pianistin Sudo. Die Deutsch-Japanerin hatte Schuch ihre Interpretationen eines Mozart- und eines Liszt-Klavierkonzertes vorgestellt, um Anregungen einzuholen. Sie ist entschlossen, Erfahrungen aus dieser Begegnung in ihre Interpretation einfließen zu lassen.

Der Kursus bewies, dass Schuch nicht nur ein Meister des Klavierspiels ist, sondern ebenso ein Meister der Imagination, die ihm hilft, mit vergleichenden Bildern die Vorstellungskraft seines Gegenübers zu entzünden. So empfahl Schuch dem Italiener Sanno zum Beispiel, bei den singend anmutenden Motiven aus Chopins "Barcarolle" an die gleitenden Boote der Gondolieri zu denken. "Da musst du mehr Schauspieler sein, um hier diese Weite und Größe spüren zu lassen. Das klingt mir hier eher nach Mailand als nach Venedig", sagte er etwa, um seine Erwartungen an den Klang zu verbildlichen. Schuch erklärte, spielte Themen an, um zu zeigen, wie sie an Strahlkraft und sphärischer Schwerelosigkeit gewinnen könnten. Hier riet er zugunsten der Stimmung etwas "gedankenverlorener" zu spielen, da empfahl er, kurze Werte wie "ein Pizzicato vom Kontrabass" anzulegen. Er entzündete Nuancen oder riet zu Großzügigkeit und ließ Spielraum mit der Empfehlung: "Hier kannst du kreativ werden und sehen, was du da noch an Klangfarben rausholen kannst".

Auf den Meisterkursus folgte tags darauf ein Matineekonzert mit Sanna, Herber, Toghrul Huseynli sowie Mitorganisator und Pianist Jeremias Mameghani. Auf Mariko Sudos Auftritt mussten die Zuhörer verzichten, da für die Aufführung der Klavierkonzerte ein Orchester hätte verpflichtet werden müssen.

(NGZ)
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