Korschenbroich Petra und Aloys Buch helfen dem Papst

Korschenbroich · Ehe, Familie und Sexualität - darüber sprechen in Rom jetzt 300 Bischöfe. 17 Ehepaare aus der ganze Welt sind dabei, unter ihnen auch die Buchs aus Korschenbroich. Sie sind vom Heiligen Vater eingeladen, ihre Erfahrungen beizusteuern.

 Ein deutsches Ehepaar berät die Familiensynode im Vatikan: Petra und Aloys Buch. Die Korschenbroicher freuen sich auf die Herausforderung, das ihnen entgegengebrachte Vertrauen und auf die Begegnungen mit Papst Franziskus.

Ein deutsches Ehepaar berät die Familiensynode im Vatikan: Petra und Aloys Buch. Die Korschenbroicher freuen sich auf die Herausforderung, das ihnen entgegengebrachte Vertrauen und auf die Begegnungen mit Papst Franziskus.

Foto: Raupold

Für Petra und Aloys Buch ist das alles noch unwirklich. Sie wurden weltweit ausgewählt, um jetzt an der Bischofssynode in Rom teilzunehmen. Auf Einladung von Papst Franziskus wird das Ehepaar aus dem beschaulichen Korschenbroich zum Thema Familie gehört. Den Buchs fällt damit die Aufgabe zu, den Synodenbischöfen die Lebenswirklichkeit deutscher Katholiken nahezubringen. Weitere 16 Paare aus der katholischen Welt reisen dazu mit ihnen in Rom an. Wichtig ist den Buchs dabei die Feststellung, dass sie nur für sich sprechen.

Aloys (64) und Petra (61) Buch freuen sich auf Rom. Ihnen ist die Heilige Stadt nicht fremd. Immer wieder zog es das Ehepaar aus Korschenbroich dorthin. Unvergesslich bleibt ihnen ein Aufenthalt im Herbst 1997: "Wir besuchten die Frühmesse und gehörten zu den 40 Personen, die der damalige Papst Johannes Paul II. zu einer Privataudienz gebeten hatte." Und Petra Buch ergänzt mit einem gedankenverlorenen Blick: "Was ist für eine Lateinlehrerin schöner, als durch Rom zu laufen."

Doch für ausgiebiges Sightseeing bleibt den Buchs kaum Raum. Wenn sie am Wochenende in Frankfurt in den Flieger nach Rom steigen, erwartet sie ein durchgetaktetes Programm. Sie werden in einem kleinen Hotel in Vatikan-Nähe für drei Wochen untergebracht, um von dort aus fußläufig alles erreichen zu können. Details zum Zeitplan gibt's aber erst vor Ort. "Dazu können wir aktuell nichts sagen", erklärt Aloys Buch. So ähnlich fällt auch die Antwort auf die Frage aus: Warum hat Papst Franziskus Sie für die Teilnahme an der Bischofssynode im Vatikan ausgewählt? "Wir wissen es nicht", sagt Aloys Buch, und seine Frau fügt noch "wirklich" hinzu. Das hat aus ihrer Sicht auch Vorzüge: "Ohne Auftraggeber können wir unbelastet nach Rom fahren und uns frei in unseren Antworten fühlen."

So groß die Freude auch über die Einladung ist - immerhin leben in Deutschland rund 24 Millionen Katholiken -, so sehr sind sich die Korschenbroicher auch der Verantwortung bewusst. Überhaupt hat die Papst-Einladung ihren Alltag erheblich verändert: Seit der Bekanntgabe häufen sich Mails, Postkarten und Briefe, das Telefon steht nicht mehr still. Und auch die Medien wollen alle das deutsche Ehepaar kennenlernen und vorstellen. Und das sind die Buchs: Sie sind fast 40 Jahre verheiratet, sie haben drei Kinder und fünf Enkel. Er ist Moraltheologe und war unter anderem in leitender Funktion beim Cusanuswerk und beim katholischen Hilfswerk Missio tätig. Die Korschenbroicher und Gladbacher kennen den Professor und Diakon Aloys Buch auch als einen begnadeten Prediger, der bekannt ist für seine begeisternde Erzählkunst.

Petra Buch ist seit vielen Jahren in der Familienarbeit im Bistum Aachen aktiv. Sie ist Lehrerin in Krefeld, ruhiger - aber nicht weniger qualifiziert. Und so freuen sich beide auf die Möglichkeit, die Neuorientierung der Kirche aktiv begleiten zu dürfen. Dabei ist ihr persönlicher Weg festgelegt: "Wir wollen nicht Vorbild sein, sondern aufmerksam machen."

(NGZ)
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