Korschenbroich Neues Einsatzfahrzeug der Feuerwehr wird 75.000 Euro teurer

Korschenbroich · Der Löschzug Kleinenbroich, soll wie im Brandschutzbedarfsplan festgeschrieben, zum Jahresanfang 2018 ein neues Fahrzeug bekommen. Korschenbroichs Feuerwehr-Chef Frank Baum hat das neue Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF 10) bereits bestellt. "Es kann fristgerecht ausgeliefert werden", teilte er jetzt dem Stadtrat mit. Allerdings wird das Fahrzeug deutlich teurer, als zunächst angenommen und von den Fraktionen befürwortet. Im Haushalt der Stadt Korschenbroich ist für 2017 eine Kaufsumme von 335.000 Euro eingestellt. "Es fehlen zusätzliche 75.000 Euro", sagte Stadtkämmerer Thomas Dückers, der den Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung um die Zustimmung für eine überplanmäßige Ausgabe in dieser Höhe bat. Dückers, der unter anderem das komplizierte EU-Vergabeverfahren für das Fahrzeug erklärte, sprach die Ratsvertreter direkt an: "Sie haben sich sicher gewundert, dass das Einsatzfahrzeug auf einmal teurer wird. Wir haben uns seinerzeit bei den Kollegen in Grevenbroich erkundigt. Sie hatten den gleichen Haushaltsansatz."

 Ein ähnliches Einsatzfahrzeug ist für Kleinenbroich bestellt.

Ein ähnliches Einsatzfahrzeug ist für Kleinenbroich bestellt.

Foto: -wi

In der Verwaltungsvorlage heißt es dann auch: "Es war davon auszugehen, dass mit diesem Haushaltsansatz von 335.000 Euro die Maßnahme zu realisieren ist." Wie sich zwischenzeitlich herausstellte, fehlen noch 75.000 Euro für die so genannte Beladung des HLF 10. Die Summe der Grevenbroicher Feuerwehr war zunächst nur für das Fahrzeuggestell und den Fahrzeugaufbau kalkuliert und veranschlagt. Auch in Grevenbroich lag der Endpreis schließlich bei gut 400.000 Euro. "So viel kostet ein ausgestattetes Hilfeleistungslöschfahrzeug", bestätigte Baum dem Stadtrat.

"Waren der Haushaltsansatz und unsere Informationen falsch?", wollte Albert Richter (SPD) wissen. Ohne die Antwort der Verwaltung abzuwarten, signalisierte er: "Wir stimmen den zusätzlichen Ausgaben zu."

Warum die Stadtverwaltung den Beschlussvorschlag für den Stadtrat als "Dringlichkeitsentscheidung" deklariert hatte, war für Wolfgang Houben (Grüne) nicht nachvollziehbar. "Das ist ein Versehen", räumte Thomas Dückers einen Lapsus der Kämmerei ein. "Hier ist uns versehentlich eine alte Verwaltungsvorlage durchgerutscht." Einstimmig wurde die Ausgabe von 75.000 Euro vom Rat verabschiedet. Die Summe wird aus dem Haushaltsansatz "Digitalfunk" genommen. Dass dies zu keinen Problemen führen werde, wusste Frank Baum zu berichten: "Die Gelder werden laut Mitteilung des Rhein-Kreis Neuss auch in 2017 nicht benötigt, da sich die Einführung der Digitalfunktechnik im Rhein-Kreis weiter verschiebt."

(NGZ)
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