Korschenbroich Neues Baugebiet sehr begehrt

Korschenbroich · Im Baugebiet "An der Niers-Aue" sind viele Grundstücke schon verkauft. Das wurde jetzt in einer Sondersitzung des Stadtrates deutlich.

 Die letzten Verkaufsgespräche zeigen laut Investor Amand, dass die "Niers-Aue" ein beliebtes Wohngebiet werden könnte.

Die letzten Verkaufsgespräche zeigen laut Investor Amand, dass die "Niers-Aue" ein beliebtes Wohngebiet werden könnte.

Foto: Detlef Ilgner

Die letzten Notartermine mit Interessenten, die ihr Grundstück von der Stadt erwerben wollen, stehen an. Und der Investor Amand meldet, dass letzte Verkaufsgespräche vor erfolgreichem Abschluss stünden. Für Unmut sorgen jedoch Verzögerungen bei der Erschließung, und es gibt weitere offene Fragen. Aus diesem Grunde wurde eine Sondersitzung des Stadtrates anberaumt in Kombination mit einer Informationsveranstaltung.

Vertreter der Verwaltung und des Investors beantworteten zunächst einen Fragenkatalog mit 54 Fragen, anschließend hatten die Anwohner und künftigen Bewohner die Gelegenheit, sich weiter schlau zu machen. Allerdings gab es nicht auf jede Frage eine voll befriedigende Antwort. Stadt und Investor erklärten ihre stetige Dialogbereitschaft.

Es ging diesmal nicht so hitzig zur Sache, wie viele Ratsmitglieder und Vertreter der Verwaltung es erwartet beziehungsweise befürchtet haben mögen. Rund 70 Interessierte kamen. Thomas Siegers (CDU) versuchte vorbeugend zu besänftigen: "Auf politischer Ebene haben wir uns drei Jahre lang intensiv mit dem Baugebiet beschäftigt. Es soll ein Erfolg werden, ein Wohngebiet, um das uns andere Kommunen beneiden." Siegers ahnte, dass es im Wesentlichen darum gehen werde, wann endlich mit dem Bau begonnen werden könne. Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist die Abnahme der Bordsteine in den Planstraßen. Am Bärlauchweg erfolgt sie am heutigen Freitag, am Mispelweg eine Woche später und mit geringerem zeitlichen Abstand im Rest des Plangebiets - das erklärte Oberbauleiter Volker Weißhoff. Nicht in allen Fällen konnte jetzt Einigkeit erzielt werden. Eine Familie möchte die Genehmigung zur geringfügigen Überschreitung der Traufhöhe, die mit 4,60 Meter festgesetzt wurde. Planungsamtsleiter Dieter Hoffmans geht im Gegensatz zu den Bauwilligen davon aus, dass die bestehende Traufhöhe einer vernünftigen Nutzung der Räume im Dachgeschoss nicht entgegensteht, will eine Ausnahme nicht zulassen. "Die ersten sechs Monate wurden schlichtweg verbummelt. Argumente wie ein angeblich harter Winter oder Regen sind lächerlich", hatte ein Fragensteller zu bedenken gegeben. Jörg Wieck, kaufmännischer Geschäftsführer von Amand, erklärte: "Bei den vertiefenden Planungen wurde festgestellt, dass die Entwässerung neu geplant werden müsse, was zu zeitlichen Verzögerungen geführt hat." Die Wetterverhältnisse seien "mitnichten lächerlich".

Boden- und Witterungsbedingungen müssten sehr wohl beachtet werden, um spätere Kanalschäden und Rohrbrüche zu vermeiden. Ein weiteres Thema war die Aufschüttung der Grundstücke. Weißhoff wunderte sich über das plötzliche Interesse, man sei auf die Grundstückseigentümer zugegangen, aber niemand habe reagiert. "Wenn Sie sich mit Nachbarn zusammentun, können Sie aber auf uns zukommen, wir helfen Ihnen dann", versprach der Oberbauleiter. Auch schnelles Internet wurde für das Plangebiet angekündigt.

Die Besucher erfuhren, dass die Kindertagesstätte in der Trägerschaft der Lebenshilfe ab dem Kindergartenjahr 2018/2019 an der Hochstraße mit zwei Gruppen für Kinder über drei Jahren starten werde. Das neue Gebäude solle dann ein Jahr später genutzt werden können mit fünf Gruppen, davon eine für Kinder unter drei Jahren. Die Bauwilligen wurden ermuntert, sich bei allen Fragen an die Verwaltung oder an Projektentwickler Amand zu wenden.

(NGZ)
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