Korschenbroich Neuer Chef setzt DLRG neue Ziele

Korschenbroich · Rainer Kühn wurde zum neuen Vorsitzenden der DLRG-Ortsgruppe Korschenbroich gewählt. Die Angebote der Gruppe sind nach wie vor stark gefragt, obwohl die Mitgliederzahl leicht sinkt. Die Schwimmer setzen auf gute Ausbildungen.

 Mit Puppen lernen angehende DLRG-Rettungsschwimmer den Ernstfall. Wie wichtig eine gute Ausbildung ist, belegen Statistiken: Allein zwischen Juni und August 2015 sind in Deutschland 254 Menschen ertrunken.

Mit Puppen lernen angehende DLRG-Rettungsschwimmer den Ernstfall. Wie wichtig eine gute Ausbildung ist, belegen Statistiken: Allein zwischen Juni und August 2015 sind in Deutschland 254 Menschen ertrunken.

Foto: DLRG, Jürgen Moll

An manchen Zahlen ist nichts schönzureden: Statistiken zufolge sind 2015 in Deutschland fast 500 Menschen im Wasser ertrunken. Das sind etwa 25 Prozent mehr als im Jahr davor. Das bereitet den Rettungsschwimmern der Deutschen Lebens-Rettungsgesellschaft (DLRG) große Sorgen - auch mit Blick auf die mit 27 hohe Zahl ertrunkener Flüchtlinge. Aus diesem Grund hat sich die DLRG verstärkt das Thema Ausbildung auf die Fahne geschrieben. Das betrifft auch die Ortsgruppe Korschenbroich, die sich jetzt bei ihrer Jahreshauptversammlung neu aufgestellt hat.

Der 56-jährige Rainer Kühn wurde bei der Versammlung zum neuen Vorsitzenden gewählt und will den Fokus verstärkt auf die Öffentlichkeitsarbeit der Schwimmer lenken. Neue Mitglieder gewinnen, möglichst vielen jungen Menschen das Schwimmen beibringen und Fortgeschrittene zu Rettungsschwimmern ausbilden - das ist die Devise. Und das sind wirklich nötige Maßnahmen, denn wie bei fast allen Vereinen im Stadtgebiet gehen auch bei der DLRG-Ortsgruppe die Mitgliederzahlen leicht zurück, wenn Rainer Kühn sie auch als "noch stabil" bezeichnet und nach wie vor für einige Kurse Wartelisten existieren.

Was bei der DLRG Korschenbroich jedoch fehlt, sind genügend Ausbilder. "Die sind stark gefragt", betont Kühn, der seit 47 Jahren Mitglied der DLRG und seit knapp 25 Jahren Teil der Ortsgruppe Korschenbroich ist. Der Mönchengladbacher ist zwar kein Rettungsschwimmer mehr. "Ich schwimme aber trotzdem pro Woche 80 bis 100 Bahnen, das entspricht einer Strecke von etwa zwei Kilometern." Sein Ziel ist, die Ortsgruppe weiter voranzubringen, ihre Größe zu sichern und die Qualität der Ausbildung zu erhalten.

Das betrifft die Ausbildungen derjenigen, die das Schwimmen neu lernen und die "kleinen" Abzeichen machen, ebenso wie die derjenigen, die unter anderem im Korschenbroicher Hallenbad den Ernstfall proben und lernen, im Wasser Ertrinkende zu retten, Menschen wiederzubeleben oder ihnen bei anderen medizinischen Notfällen schnell und effektiv zu helfen.

Dafür legen sich die DLRG-Ausbilder mächtig ins Zeug, wofür Sabrina Müller aus der Ausbildungsabteilung bei der Jahreshauptversammlung allen Beteiligten ein großes Lob aussprach. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: 46 Sportler haben im vergangenen Jahr das Deutsche Rettungs-Schwimmabzeichen in Bronze gemacht, 56 das gleiche Abzeichen in Silber und zwei sogar in Gold. Fünf Kinder haben ihre Prüfung zum Juniorretter erfolgreich bestanden. In Zukunft will die DLRG-Ortsgruppe weiterhin bei öffentlichen Veranstaltungen auf sich aufmerksam machen. Die Präsentation beim Korschenbroicher Herbstfest sei laut Rainer Kühn sehr erfolgreich gewesen. Viele Interessierte haben sich Filmausschnitte aus Trainingseinheiten angesehen oder das Wiederbeleben - anhand einer Puppe - geübt.

(cka)
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