Korschenbroich Neerbroicher hoffen auf Erhalt ihres Sportplatzes

Korschenbroich · Die Sportfreunde sehen endlich eine Chance für den Fortbestand ihres zweiten Trainingsplatzes. Der Landrat will bei einer Lösung helfen.

 Ein Landschaftsplan-Änderungsverfahren könnte den Sportfreunden eine dauerhafte Nutzung ihres zweiten Trainingsfeldes garantieren.

Ein Landschaftsplan-Änderungsverfahren könnte den Sportfreunden eine dauerhafte Nutzung ihres zweiten Trainingsfeldes garantieren.

Foto: Ilgner

Die Fußballer geben in Neersbroich den Ton an. Mit 18 Mannschaften - davon 13 Jugendteams - nehmen die Sportfreunde von 1927 am Spielbetrieb teil. Doch so sehr sich die Verantwortlichen auch mühen, so plagt sie die ständige Sorge um den Fortbestand ihres zweiten Trainingsplatzes. Er liegt im Landschaftsschutzgebiet. Und so gab es in der Vergangenheit immer wieder Grund zu Diskussionen im Landschaftsbeirat. "Wir brauchen endlich Planungssicherheit", fordert Sportfreunde-Vorsitzender Peter Baukohl. Planungssicherheit definiert er mit einer "unbegrenzten Nutzung".

Jetzt scheint eine Lösung in Sicht. Damit wäre der für den mitgliedsstarken Verein so wichtige Trainingsplatz aus dem Kreuzfeuer der Kritik. Rückendeckung gibt's für die Sportfreunde aus der örtlichen Politik. Alle Fachgremien - bis hin zum Stadtrat - machen sich stark für diesen neuen Weg. Und so hat die Stadt Korschenbroich mittlerweile bei der Unteren Landschaftsbehörde des Rhein-Kreises Neuss beantragt, den Trainingsplatz der Sportfreunde Neersbroich dauerhaft aus dem Landschaftsschutzgebiet herauszunehmen.

Ein noch zielführender Vorschlag kommt jetzt von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. Er schlägt dem Korschenbroicher Bürgermeister Heinz Josef Dick vor, anstelle einer Herausnahme aus dem Landschaftsschutz ein Landschaftplan-Änderungsverfahren mit dem Ziel der Einfügung einer Unberührtheitsklausel zu beantragen, die eine dauerhafte Nutzungsmöglichkeit des besagten Trainingsplatzes zulässt.

Obschon Petrauschke weiß, dass der Landschaftsbeirat über diesen Vorstoß nicht begeistert sein wird, will er versuchen, auf diese Weise eine konfliktfreie Lösung herbeizuführen. "Mir ist es wichtig, für die Sportfreunde Neersbroich eine dauerhafte Nutzung ihrer Trainingsstätte sicherzustellen", erklärte der Landrat gestern auf Anfrage.

Peter Baukloh hofft nun auf eine solche Unberührtheitsklausel. Schließlich wurde den Sportfreunden vom Landschaftsbeirat im November 2014 nur für vier weitere Jahre eine vorübergehende Nutzungserlaubnis erteilt. Der Beirat hingegen will, dass die Stadt dem Verein eine neue Anlage zur Verfügung stellt. Für Baukloh unbegreiflich: "Es ist für keinen Bürger verständlich, eine Anlage aufzugeben, die seit mehr als 30 Jahren existiert, mehrheitlich zum Wohl der Jugend genutzt wird, niemals zu Beanstandungen oder Beschwerden der Bürger geführt hat."

Eine Alternative zum zweiten Trainingsfeld kann die Stadt als Stärkungspakt-Kommune den Sportfreunden nicht anbieten. Dies teilte Dick dem Landrat mit. "Wenn der Platz an dieser Stelle aufgegeben werden müsste, muss die Anlage ersatzlos entfallen", heißt es in dem Schreiben. Damit es nicht dazu kommt, hat sich auch der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig für die vom Landrat angeregte Unberührtheitsklausel ausgesprochen.

(NGZ)
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