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Korschenbroich Nach Streit: Schützen starten Neuanfang mit halbem Vorstand

Korschenbroich · Thomas Coenen ist neuer Präsident in Glehn. Die Schützen feiern 2016 ohne König. Vier Vorstandsmitglieder sind zurückgetreten.

 Emotionaler Abschied und turbulenter Neuanfang: Hubert Tokloth (l.) gratuliert seinem Nachfolger Thomas Coenen.

Emotionaler Abschied und turbulenter Neuanfang: Hubert Tokloth (l.) gratuliert seinem Nachfolger Thomas Coenen.

Foto: salz

Am Freitagabend haben rund 400 Glehner Schützen bei der Abrechnungsversammlung einen neuen Präsidenten gewählt: Thomas Coenen löst Hubert Tokloth ab. Der 78-Jährige beendete seine Amtszeit aus Alters- und Gesundheitsgründen vorzeitig. Für seine Arbeit, die er in den vergangenen 30 Jahren im Vorstand des Schützenvereins geleistet hat, wurde er am selben Abend mit einem Großen Zapfenstreich vom gesamten Regiment verabschiedet.

Die Ehrung wurde allerdings von einer Rücktritts-Welle im Vorstand überschattet. Wie bei der Versammlung bekannt wurde, trat Vize-Präsident Christoph Schönges auf Drängen der Chargierten bereits vor einer Woche zurück. Grund dafür waren - das bestätigt Schönges selbst - seine Meinungsäußerungen nach dem Königsvogelschuss im September. Dort hatte wie schon 2014 niemand auf den Vogel schießen wollen. Die Glehner feiern also 2016 zum zweiten Mal ohne König. "Dabei hatten wir viele Maßnahmen ergriffen, um das Königsamt deutlich attraktiver zu gestalten. Dass es trotzdem nicht klappte hat mich sehr enttäuscht", berichtet Christoph Schönges.

2014 musste der Vorstand alle repräsentativen Aufgaben des Königs übernehmen. Christoph Schönges kommentierte dies nach dem jüngsten Königsvogelschuss mit "Das wird kein zweites Mal passieren. Wir wollen den Leuten zeigen, wie es ist, ohne König zu feiern" und kündigte für 2016 "gravierende Einschnitte im Festverlauf" an. Diese Äußerungen hätten Schönges zufolge einige Vorstandsmitglieder als "vereinsschädigend" gewertet. "Mir wurde ausschließlich schriftlich mitgeteilt, dass ich zurücktreten soll. Hätte ich das nicht getan, wäre ein Antrag in der Versammlung gestellt worden", sagt Schönges, der "maßlos enttäuscht" sei.

Schatzmeister Wolfgang Engels sowie die Beisitzer Jürgen Esser und Guido Spinnrath (Schützenkönig 2015) traten ebenfalls von ihren Ämtern zurück, da das Vertrauen in den verbliebenen Vorstand durch den Umgang mit Christoph Schönges nachhaltig gestört sei. Hubert Tokloth verlas entsprechende Briefe kurz vor seiner Verabschiedung und erklärte in der Versammlung, dass er nicht nachvollziehen könne, dass Vorstandsmitglieder wegen solcher Meinungsverschiedenheiten ihre Ämter niederlegen würden. "Ich danke ihnen trotzdem für ihre Arbeit", betonte Tokloth, für den es ein besonders emotionaler Abschied gewesen sein dürfte. Er verabschiedete sich schließlich mit den Worten "Unser Verein wird strahlen. Noch in 100, noch in 200 Jahren."

Ehrenmitglied und Wahlleiter Hermann Buchkremer würdigte Hubert Tokloth: "Er hat das Leitbild ,Glaube, Sitte, Heimat' voll erfüllt." Buchkremer weiter: "Wir dürfen uns nicht von Machtgelüsten und Eitelkeiten leiten lassen." Bei neun Enthaltungen wurde Thomas Coenen (47) dann zum Präsidenten gewählt. "Es ist ein komisches Gefühl, am Tag der Rücktritte als Präsident neu anzutreten", sagte er und betonte, dass er die Zukunft mit den Schützen gemeinsam gestalten wolle. Neben ihm wurde kurzfristig Klaus Lohe anstelle von Jürgen Esser als Beisitzer in den Vorstand gewählt.

Außerdem machten die Schützen Hubert Tokloth zum Ehrenpräsidenten - und Alt-Bürgermeister Heinz Josef Dick zum Ehrenmitglied ihres Vereins. Die drei verbliebenden vakanten Vorstandsämter sollen bei einer Versammlung im Januar neu besetzt werden.

(NGZ)
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