Korschenbroich Müllabfuhr kommt erst nach 24 Tagen

Korschenbroich · Viele Bürger sind verärgert: Bei ihnen türmt sich der Hausmüll, speziell nach Weihnachten. 24 Tage wartet Joachim Heister bis zur ersten Abfuhr in 2016. Für ihn ein Unding. Der Abfuhrbetrieb hat die Termine mit der Stadt abgestimmt.

 Als äußerst unangenehm empfindet sie derzeit den Weg zu den übervollen Tonnen: Hannah Heister (17) aus Steinhausen weiß schon nicht mehr, wohin mit dem Restmüll. Vater Joachim hat schon den dritten Zusatzbeutel gekauft.

Als äußerst unangenehm empfindet sie derzeit den Weg zu den übervollen Tonnen: Hannah Heister (17) aus Steinhausen weiß schon nicht mehr, wohin mit dem Restmüll. Vater Joachim hat schon den dritten Zusatzbeutel gekauft.

Foto: Reichartz

Joachim Heister ist verärgert: Für ihn fängt das neue Jahr direkt mit einem Problem an. "Wohin mit dem Hausmüll?", fragt sich der Steinhausener und blickt auf seine farbigen Tonnen, aus denen mittlerweile der Abfall quillt. Dass sich nach Feiertagen an Ostern, Pfingsten, Weihnachten und Silvester Müllberge anhäufen, das kennt er schon. Doch dieses Mal verschiebt sich die Abfuhr für ihn und seine Familie nicht mehr in einem überschaubaren Zeitrahmen. "Unsere Restmülltonne wurde zuletzt am 19. Dezember geleert", sagt Heister und zeigt kopfschüttelnd auf den neuen Abfallkalender der Stadt Korschenbroich. "Die nächste Leerung erfolgt am 13. Januar." Dieser Zeitabstand von gut 24 Tagen ist für den Steinhausener mit einem Vier-Personen-Haushalt untragbar. Er spricht von schlechter Planung.

Joachim Heister hat bereits schon den dritten Müllsack - Stückpreis 2,50 Euro - hinzugekauft. Doch das hebt seine Stimmung nicht wirklich. "Wir haben noch die Speisereste der Weihnachtsgans in der Tonne." An mehr möchte er jetzt nicht denken: "Bei den frühlingshaften Temperaturen entwickelt sich die Restetonne zu einem Eldorado von Würmern und Fruchtfliegen." U nd so kann es für den Steinhausener nur eine zeitnahe Lösung geben: "Die Stadtverwaltung muss ganz kurzfristig eine Sondertour veranlassen."

Das fordern viele Korschenbroicher, die mit einem Anruf in der Redaktion ihrem Unmut Luft gemacht haben. Auch Detlef Faber aus Kleinenbroich muss sich zurückgerechnet bis zur ersten Restmüllabfuhr dreieinhalb Wochen gedulden. "Wie stellt sich die Stadt das vor?" fragt Faber verärgert. "Es sieht so aus, als ob die Verantwortlichen bewusst einen Abfuhrtermin weggespart haben", stellt Faber verärgert fest. Auch er hofft auf eine vorgezogene Zusatzleerung.

Doch die wird es definitiv nicht geben. "Die Stadt ist unser Auftraggeber, alle Termine sind mit ihr abgesprochen", erklärt Wolfgang Scheuren, Regionalleiter beim zuständigen Abfuhrunternehmen Schönmackers. Ob er am 13. Januar wenigstens mit mehr Personal und mit mehr Fahrzeugen für die Restmüll-Entsorgung im Einsatz sei, ließ Scheuren offen. "Wir planen entsprechend und stellen uns auf das Problem ein."

Die Stadt Korschenbroich hat mit der Firma Schönmackers Umweltdienste einen neuen Vertrag abgeschlossen. Der neue Entsorger ist - laut einstimmigem Ratsbeschluss - auch der alte. "Durch den Wegfall eines Abfuhrtages konnte unter anderem ein neuer Tarif ausgehandelt werden", erklärt Beigeordneter Georg Onkelbach auf Anfrage und lenkt dabei den Blick auf die anstehende Gebührensenkung. "Wir sprechen hier von einer Ersparnis von 15 bis 17 Prozent." Das sind bis zu 40 Euro pro Jahr. Georg Onkelbach ist überzeugt davon: "Nach der ersten Leerung ist wieder alles im richtigen Rhythmus." Wer in Korschenbroich aber akut Müllprobleme hat, kann sich im Bürgerbüro graue Restmüllbeutel abholen. "Die gibt's in diesem Fall selbstverständlich zum Nulltarif", sagt Onkelbach.

(NGZ)
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