Korschenbroich Mehr als 3000 Euro für St. Dionysius

Korschenbroich · Der Schützenzug "Echte Vröngde" erklärte den Kapellen-Parcours zum "ersten offiziellen Dionysius-Pilgerweg". Etwa 150 Menschen beteiligten sich an der Aktion. Bei besserem Wetter wären es mit Sicherheit mehr gewesen.

 Auch diese Gruppe beteiligte sich am Benefiz-Pilgern für den Erhalt der Kirche St. Dionysius.

Auch diese Gruppe beteiligte sich am Benefiz-Pilgern für den Erhalt der Kirche St. Dionysius.

Foto: Detlef Ilgner

Vor zwei Jahren hieß die Veranstaltung "Loope voer de Keek" - Laufen für die Kirche. Am Samstag hatte der Kirchenbauverein zum "Pilgern für die Kirche" aufgerufen. Die fünf Stationen waren vier Kapellen in Kleinenbroich und die Pfarrkirche. Ebenso wie beim Lauf im Sommer 2014 spielte auch diesmal das Wetter nicht mit. Deshalb nahmen nur rund 150 Menschen an der Aktion teil. Thomas Goldmann, Vorsitzender des Kirchenbauvereins, war trotzdem zufrieden. Auch wenn er den Erlös noch nicht in Euro und Cent beziffern konnte: Weit mehr als 3000 Euro dürften zusammengekommen sein.

Dieter und Helmut Kempen hatten die Antonius-Kapelle fein herausgeputzt. Pilger erfuhren unter anderem, dass die erste Antonius-Kapelle vor 199 Jahren von Heinrich Breuer errichtet wurde als Dankeschön dafür, dass er den Spanischen Krieg überlebt hatte. Sie erfuhren auch, dass der Neubau der Kapelle 1990 im Zusammenhang mit dem Bau der Unterführung um zwölf Meter versetzt worden war. In jeder der vier Kapellen waren engagierte Bürger bereit, Interessantes über die Kleinode zu berichten.

In der Maternus-Kapelle von 1851 holte sich unter anderem eine neunköpfige Gruppe des Schützenzuges "Echte Vröngde" ihre Pilgerstempel bei Martin Coersten ab. "Wir haben alle Schirme dabei, nur die nicht, die besonders hart büßen müssen", scherzte Zugmitglied Peter Möbius. Die Pilger erfuhren, dass Maternus von der Heiligen-Liste gestrichen wurde und dass die Kapelle nur noch sehr selten zu religiösen Zwecken genutzt wird. Das sieht bei der Kapelle zur Schmerzhaften Muttergottes in Eikerend nicht anders aus. Sie hat ihren Ursprung im Jahre 1888. Peter Backes gehörte zu den Pilgern, die sich selbst als Sponsor ausgesucht hatten. "Es geht um einen zweistelligen Betrag", verriet er. In der größten - und vielleicht auch schönsten - Kapelle führte Christa Kallen am Vormittag eine Strichliste. Ihre Stempel hatten sich unter anderem die Männer vom Schützenzug "Wilddiebe" abgeholt. Zu den Sehenswürdigkeiten gehört das Kreuz samt Wetterhahn von der alten Pfarrkirche. "Ich pilgere gleich auch selber", verriet sie. Ehemann Andreas unterstütze das als Sponsor mit 75 Euro. Wer alle Kapellen besucht hatte, war rund fünf Kilometer marschiert. Treffpunkt war die Pfarrkirche St. Dionysius. Der Schützenzug "Echte Vröngde" hatte den Kapellen-Parcours zum "ersten offiziellen Dionysius-Pilgerweg" erklärt. Thomas Goldmann dankte den Gottesdienstbesuchern: "Kirchen sind Stätten der Religiosität und zugleich bedeutende Baudenkmale." Und er erklärte: "Die Außenarbeiten werden Ende November abgeschlossen sein." Er sprach von einer "Frischzellenkur vom Sockel bis zur Turmspitze." Als der Gottesdienst zu Ende war, regnete es in Strömen. Pfarrer Marc Zimmermann mahnte zu bleiben: Draußen waren Zelte aufgebaut worden, das Kuchenbuffet war enorm. Zu den Besuchern gehörte auch Schützenkönig Volker Schäfer .

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort