Korschenbroich Lesungen an außergewöhnlichen Orten

Korschenbroich · Das Sommer-Lese-Festival "Korschenbroich liest" ist längst zu einer Marke herangereift. Im Vorjahr gab's mit 2300 Besuchern einen Rekord. Das eigentliche Programm startet im Juni, doch schon Donnerstag gibt's einen ersten Termin.

 Literatur trifft Orgelmusik: Die Orgelempore in St. Andreas wird am Sonntag wieder zum Veranstaltungsort.

Literatur trifft Orgelmusik: Die Orgelempore in St. Andreas wird am Sonntag wieder zum Veranstaltungsort.

Foto: Olaf Hennig

Was im Frühjahr 2008 im Rahmen einer Kinderbuchausstellung im Kulturbahnhof als kleines Leseprogramm startete, ist heute längst zum festen Bestandteil des Korschenbroicher Kulturlebens geworden: die Veranstaltungsreihe "Korschenbroich liest". Ideengeberin und Hauptorganisatorin Rita Mielke (58) startete seinerzeit mit knapp 1000 Gästen. Im vergangenen Jahr zählte sie bei 25 Veranstaltungen 2300 Besucher. "Das ist schon eine gewaltige Zahl für eine Literaturreihe", blickt sie zufrieden zurück. "Und das, obwohl wir bei keinem der Stadtfeste vertreten waren."

Korschenbroich: Lesungen an außergewöhnlichen Orten
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Mittlerweile gibt es eine richtige Fan-Gemeinde, die auf die einzelnen Termine lauert. So erstaunt es auch nicht, dass Rita Mielke immer mal wieder eine Lesung in den Terminkalender aufnimmt, ohne bis zum eigentlichen Sommer-Lese-Festival zu warten. Sie spricht von "kleinen Satelliten", die sie mit Freude einstreut, um die Zeitspanne bis zum Sommer zu verkürzen. Und klein sind die Runden von Literatur-Freunden auch nicht, die die 58-Jährige dann um sich schart. Wenn zum inoffiziellen Auftakt am Donnerstag die Morgenmagazin-Moderatorin und Buchautorin Anne Gesthuysen in Korschenbroich zu Gast sein wird, erwartet Rita Mielke 140 Besucher. "Die Veranstaltung im Pfarrheim ist damit komplett ausverkauft", freut sie sich über die große Resonanz.

Weiter geht es direkt am kommenden Sonntag, 17. Januar, wenn Orgelmusik auf Literatur trifft. Für 17 Uhr laden "Korschenbroich liest"-Projektleiterin Rita Mielke und GdG-Kantor Martin Sonnen zu einer musikalisch-literarischen Reise zur Sonne als "Licht des Lebens" auf die Orgelempore von St. Andreas (Eintritt acht Euro).

Ihren dauerhaften Erfolg erklärt Rita Mielke unter anderem mit der Mischung, einem festen Motto und den unterschiedlichen Spielorten. "Mir ist es wichtig, jeder Veranstaltung eine gewisse Note zu geben." Davon profitieren auch ihre Kooperationspartner. So war beispielsweise die Lesung im Weinhaus Menrath innerhalb eines Tages komplett ausverkauft.

Während die Erfolgsreihe zunächst unter dem Dach des Heimatvereins Korschenbroich an den Start ging, haben sich Kulturfreunde im vergangenen März zu einem eigenen Träger- und Förderverein "Korschenbroich liest" zusammengeschlossen. Für Ansgar Heveling der richtige Weg: ",Korschenbroich liest' hat sich als feste Größe im Kulturleben der Stadt etabliert. Die Vielfalt des Programms zeigt, wie man mit Literatur den Nerv des Publikums treffen kann. Die Veranstaltungsreihe ist damit zur Marke für Korschenbroich geworden." Der Bundestagsabgeordnete ist überzeugt von Mielkes Idee. So brauchte er als Literatur-Freund auch nicht lange gebeten werden, den Vereinsvorsitz zu übernehmen. "Das Angebot, Fördermitgliedern die Möglichkeit zu geben, 'Korschenbroich liest' zu unterstützen, hat sich ebenfalls bewährt", betont Heveling und freut sich auf weitere Unterstützer.

Das Programm für das Sommer-Lese-Festival ist in Arbeit. Zum Motto will Rita Mielke noch nichts verraten, nur so viel, dass dieses Mal auch das Stadtorchester einen festen Platz im Programm finden wird. "Bis März stehen alle Termine", macht sie neugierig auf einen Literatur-Sommer mit 25 interessanten Terminen. Nur so viel: Die Auftaktveranstaltung im Juni wird wieder im Sparkassen-Foyer stattfinden.

(NGZ)
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