Korschenbroich Kunstwerke aus Farbe, Sand und Eierlikör

Korschenbroich · Nein, es ist keine Gemeinschaftsausstellung: Die Bilder, die jetzt in der Niederrhein-Klinik zu sehen sind, hat ausnahmslos Claudia Gillmann gemalt. Dass die Ausstellung nicht wie aus einem Guss wirkt, hat mit ihrer Experimentierfreude zu tun. Und die 61 Jahre alte Mönchengladbacherin hat längst noch nicht das Gefühl, genug ausprobiert zu haben.

 Claudia Gillmann stellt zurzeit in der Niederrhein-Klinik aus. Die Künstlerin beweist Experimentierfreude.

Claudia Gillmann stellt zurzeit in der Niederrhein-Klinik aus. Die Künstlerin beweist Experimentierfreude.

Foto: Detlef Ilgner

Ihr neuestes Bild empfängt den Betrachter vorne links: Zu sehen ist eine große Welle. Farbe allein war der Künstlerin nicht genug, um die Kraft dieser Welle zu visualisieren: Sie verwendete zusätzlich Sand und andere Materialien, die für eine gewisse Plastizität sorgen. Kraft, aber auch Wärme sind immer wiederkehrende Themen für die frühere Realschullehrerin, die heute als Heilerin praktiziert. Dies veranschaulicht unter anderem eine abstrakte Arbeit mit starken Rot- und vor allem Orange-Tönen. Etwas Meditatives hat das Bild, in dessen Mittelpunkt ein Kreis aus Schlaggold steht. Hier hat die 61-Jährige unter anderem Rügener Kreide und Eierlikör verwendet. Gerne greift die Künstlerin zu Farben, die man mit der Erde assoziieren kann. Sie trägt die Farbe übrigens nicht nur mit dem Pinsel, sondern gerne auch mit dem Spachtel oder den Händen auf.

Zur aktuellen Ausstellung gehören auch Bilder, die fast schon mystisch wirken. Da sind zum Beispiel die lila Vögel in einem lilafarbenen Himmel. Oder die Urwald-Bilder, Exotik pur und mit einer ungemeinen räumlichen Tiefe. Menschen sind Randerscheinungen auf einigen wenigen Bildern von Claudia Gillmann. Was der Betrachter als etwas Figuratives zu erkennen glaubt, ist für die Künstlerin eher ein Zufallsprodukt. Nicht nur die gesamte Ausstellung ist von großen Kontrasten geprägt, sondern auch einzelne Bilder. Die Mönchengladbacherin zeigt jetzt auch Landschaftsmalerei, bei der die Farbe eine große Rolle spielt: So ist das Bergmassiv aus der Vogelperspektive betrachtet in kräftiges Magenta gehüllt. Die beiden Toskana-Impressionen "Haus am gelben Feld" und "Haus am roten Feld" sind weitere Beispiele für gelungene Farbkontraste und für das gekonnte Weglassen alles Überflüssigen. Übrigens: Claudia Gillmann malt auch sogenannte Energiebilder - Kunst mit Zusatznutzen.

Info Die Ausstellung in der Niederrhein-Klinik an der Regentenstraße ist noch bis zum 9. März geöffnet.

(barni)
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