Korschenbroicher wartet seit zwei Jahren Ein Router ohne Internetanschluss

Korschenbroich · Vor zwei Jahren hat sich Klaus Krämer für schnelles Internet entschieden. Router und Aktivierungsschreiben für den Anschluss wurden ihm bereits zugestellt. Passiert ist in Liedberg sonst aber nichts. Die Deutsche Glasfaser informiert sich am Mittwoch vor Ort.

 Der Unternehmensberater Klaus Krämer hat sich für das Hochgeschwindigkeits-Internet der Deutschen Glasfaser entschieden. Den Router hält er demonstrativ in der Hand. Allerdings fehlt ihm dazu noch der nötige Anschluss.

Der Unternehmensberater Klaus Krämer hat sich für das Hochgeschwindigkeits-Internet der Deutschen Glasfaser entschieden. Den Router hält er demonstrativ in der Hand. Allerdings fehlt ihm dazu noch der nötige Anschluss.

Foto: R.Wiedner-Runo

Für Klaus Krämer stand es fest: "Die haben mich einfach vergessen." Er hatte sich vor zwei Jahren für das Hochgeschwindigkeits-Internet entschieden und einen entsprechenden Vertrag mit der Deutschen Glasfaser (DG) geschlossen. Die Auftragsbestätigung folgte mit Schreiben vom 19. Oktober 2015 und die Hausbegehung durch den Generalunternehmer van Geldern im Juni 2016.

Zwischenzeitlich hatte Krämer auch den Auftrag erteilt, sein Eigenheim am Dahlacker entsprechend umzurüsten. Kosten: 1750 Euro. Doch statt des schnellen Internets zeigt Krämer nur fragend auf den Router und das Aktivierungsschreiben vom 11. März 2017: "Ich hatte gedacht, das Warten hat endlich ein Ende." Doch da hatte sich der 66-Jährige zu früh gefreut.

Wie sich jetzt herausstellte: Der frühere Audi-Vertriebsleiter und heutige Unternehmensberater war nicht vergessen worden. Im Gegenteil. "In Alt-Liedberg ist noch kein einziger Anschluss verlegt worden", bestätigte gestern Nicole Holländer, Vertriebsleiterin für die Region Niederrhein, auf Anfrage. Heute kommen Mitarbeiter der DG und der Stadt Korschenbroich in Liedberg zusammen.

"Bei dem Termin im historischen Ortskern soll eine Suchschachtung erfolgen. "Wir sind guten Mutes, dass wir auch unsere Vertragspartner in Alt-Liedberg mit dem schnellen Internet versorgen können", sagt Holländer. Auf einen Zeitplan will sich die Vertriebsleiterin aber nicht festlegen lassen. "Wir haben es in Alt-Liedberg mit keiner Standardverlegung zu tun." Sie spricht bei dem alten Straßenpflaster und den vielen denkmalgeschützten Bauten von einer "speziellen Vorgehensweise". "

Die damit verbundenen Auflagen waren uns im Vorfeld nicht bewusst", räumt sie ein. Dass die Deutsche Glasfaser erst in der Vorwoche bei der Stadt die Aufbruchsgenehmigung für Alt-Liedberg beantragt hatte, war der Vertriebsleiterin nach eigenen Angaben nicht bekannt. Dafür hat sie eine Erklärung, warum Klaus Krämer schon weit im Vorfeld das Anschlussaktivierungsschreiben samt Router zugestellt worden war: "Automatismus. Wer bei uns im System hinterlegt ist, bekommt den Router automatisch."

Dass Krämer so lange warten musste und weder er noch andere Kunden im historischen Ortskern über die zeitliche Verzögerung informiert wurden, bedauert sie sehr. Dass der Kontakt über die Hotline in Borken nicht immer optimal laufe, habe der Vorfall gezeigt. Ihr Vorschlag: "Äußern Sie einen regionalen Rückrufwunsch, dann melden wir uns zeitnah."

Für Patrick Gorzelanczyk, Leiter des Bürgermeister-Büros, ist die Abwicklung nicht optimal: "Der historische Ortskern in Liedberg stellt bei der Verlegung von Glasfaserleitungen eine besondere Herausforderung dar. Dass die erhebliche Verzögerung nicht durch das Unternehmen gegenüber den Vertragspartnern kommuniziert wurde, ist äußerst bedauerlich. Hier wünschen wir uns für die Zukunft eine verbesserte Kommunikation und größere Termintreue."

(NGZ)
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