Post aus dem Vatikan Ehepaar Buch darf den Papst beraten

Düsseldorf · Das Ehepaar Buch aus Korschenbroich darf dem Papst die Meinung sagen. Ganz offiziell. Denn die Buchs gehören zum kleinen Kreis katholischer Laien, die bei der anstehenden Familiensynode in Rom nicht nur zuhören, sondern auch mitdiskutieren dürfen.

 Aloys Buch berät den Papst.

Aloys Buch berät den Papst.

Foto: Ilgner

Sie sind vom Heiligen Vater eingeladen worden, ihre ehelichen Erfahrungen mit der hohen Geistlichkeit zu teilen. Denn die Synode, von Franziskus einberufen, soll kirchliche Moralvorstellungen und weltliche Lebenswirklichkeit zusammenbringen.

Da braucht es Experten, die nicht nur aus dem Beichtstuhl plaudern können. Die Buchs können das. Sie sind seit 40 Jahren verheiratet, haben drei erwachsene Kinder und in dem niederrheinischen Städtchen Korschenbroich zahlreiche Nachbarn, die ihnen vorleben, wie Ehe und Familie heute funktionieren.

Sicherlich nicht immer so, wie es sich ihr Korschenbroicher Pfarrer wünschen würde. Denn "Brüche" im Lebenslauf, Trennung und Scheidung - das wissen Aloys und Petra Buch — sind längst nicht mehr die Ausnahme. Gleichzeitig betonen beide: "Wir sind kein Vorzeigeehepaar." Ihr Ziel für die Synode ist ein anderes: Nicht Vorbild sein, sondern aufmerksam machen. Als Theologe, Seminarprofessor und Diakon, hat Aloys Buch zudem den Glaubenshintergrund.

Er kennt die Bibel, ist ein begnadeter Prediger, der als Subsidiar in Mönchengladbach und Korschenbroich bekannt ist für seine bildhafte, begeisternde Erzählkunst. Buch, der beim kirchlichen Hilfswerk Missio arbeitete und heute das Stiftungswesen der C&A-Firmengruppe koordiniert, ist in Wort und Schrift gewandt.

Der Moraltheologe, Autor zahlreicher Schriften, freut sich auf Rom, auf die Gespräche und die Möglichkeit, mit seiner Frau gemeinsam die grundlegende Neuorientierung der Kirche begleiten zu dürfen. Seine Frau, Lehrerin in Krefeld, ist ruhiger, aber nicht weniger qualifiziert. Sie sagt, sie wisse wirklich nicht, warum gerade sie ausgewählt wurden.

Die Chance aber will Petra Buch wahrnehmen. Sollte Franziskus sie zur Seite nehmen, will sie ihm danken "dafür, dass er diesen offenen Prrozess überhaupt angestoßen hat".

(HThoren)
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