Korschenbroich Konzertreihe mit renommierten Gästen

Korschenbroich · Die 39. Internationale Orgelwoche in Korschenbroich beginnt am 21. Februar mit dem Auftritt des Aachener Domorganisten Michael Hoppe.

 Heimspiel bei der 39. Internationalen Orgelwoche: Kantor Martin Sonnen beendet am 13. März die Konzertreihe.

Heimspiel bei der 39. Internationalen Orgelwoche: Kantor Martin Sonnen beendet am 13. März die Konzertreihe.

Foto: Lothar Berns

In Daniel Zaretsky aus St. Petersburg wird nach langer Zeit wieder ein russischer Interpret zur Internationalen Orgelwoche kommen. Der Belgier Ben van Oosten hat die Orgelfreunde vor Ort schon mehrfach mit seinem grandiosen Spiel begeistert. Und Kantor Martin Sonnen, künstlerischer Leiter der Orgelwoche, wird die 39. Auflage der Konzertreihe mit einem Heimspiel am 13. März beenden.

Sonnen verspricht den Musikfreunden eine interessante Mischung an renommierten Virtuosen, die sich über die Werkauswahl fast alle mit der Passionszeit auseinandersetzen. "Die Orgelwoche fällt in die Fastenzeit und sollte daher liturgisch angepasst sein", sagt der Kirchenmusiker. Hoppe hat das Auftaktprogramm mit Werken von Mendelssohn-Bartholdy, Franck, Bach und Dupré in Anlehnung an den Choral "Aus tiefer Not schrei ich zu dir" überschrieben. Van Oosten, Titularorganist an der "Grote Kerk" in Den Haag, konzentriert sich auf das Thema "Kreuzweg". Im Gesprächskonzert stellt er die musikalischen Stationen aus Marcel Duprés "Le chemin de la croix" dem gleichnamigen Werk des Dichters Paul Claudel gegenüber. Der hatte eine Meditation über die 14 Stationen des Leidens Jesu Christi geschrieben, über die Dupré 20 Jahre später bei einer Lesung improvisierte. Dupré selbst schrieb die frei fantasierte Musik nieder.

Einzig Zaretsky, Professor an der Staatlichen Universität in St. Petersburg, bindet sich unter dem Titel "Bach und Deutsche Romantik" nicht an einen jahreszeitlichen Rhythmus. "Liszts Praeludium und Fuge über B-A-C-H ist allerdings schon recht düster und passt so zum Thema", sagt Sonnen. Der Korschenbroicher wird seinen Part mit Orgelmusik zu den Fastensonntagen gestalten. Neben Werken von Bach, Mendelssohn-Bartholdy und Reger improvisiert der Kantor über den Introitus zum dritten Sonntag der Passionszeit.

Neu ist die Verteilung der Konzerte auf vier Sonntage. "Wer kann schon am Mittwochabend ein Konzert besuchen, wenn er am nächsten Tag arbeiten muss?", fragt Sonnen rhetorisch. Er verspricht sich davon besuchstechnische Vorteile. Für ihn ist die kommende Orgelwoche die vierte in verantwortlicher Leitung. Die Verlegung der Reihe vom September in den März geschah noch vor seiner Zeit an St. Andreas. "Fakt ist, dass es seitdem bei den Anmeldungen für den Orgelwettbewerb keine Probleme mehr gibt, weil es im Wintersemester weniger Parallelveranstaltungen gibt". Die Terminänderung sei ein klarer Vorteil für den Wettbewerb. Der sollte nicht vom Konzertteil abgekoppelt werden. Wahre Orgelfreunde würden ihren Konzertbesuch nicht von einer Jahreszeit abhängig machen, ist der Interpret überzeugt.

Für Organisten aus dem Bistum Aachen hält die Orgelwoche ein besonderes Angebot bereit: Das Bistum ermöglicht am 5. März einen mehrstündigen und kostenlosen Fortbildungskurs unter Leitung des St. Petersburger Virtuosen Zaretsky.

(NGZ)
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