Korschenbroich Kirche St. Dionysius: Letzer Bauabschnitt der Sanierung

Korschenbroich · Bis zum Spätherbst soll alles fertig sein. Die Kosten betragen 1,6 Millionen Euro.

 St. Dionysius Kleinenbroich: Noch bis zum Herbst dauern die Sanierungsarbeiten an. Die Arbeiten an der Pfarrkirche verschlingen 1,6 Millionen Euro.

St. Dionysius Kleinenbroich: Noch bis zum Herbst dauern die Sanierungsarbeiten an. Die Arbeiten an der Pfarrkirche verschlingen 1,6 Millionen Euro.

Foto: Knappe

Die Sanierung der Außenfassade von St. Dionysius geht in die letzte Runde: Aktuell wird das Gerüst an der südlichen Längsseite ab- und an der Nordseite wieder aufgebaut. "Damit läuten wir den letzten Bauabschnitt ein", sagt Georg Tremanns, der die Baumaßnahme als Mitglied im Bauausschuss des Kirchenvorstands begleitet.

Rund 400.000 Euro hat der Kirchenvorstand für die Sanierung der Nordseite veranschlagt; genau so viel hat auch die Sanierung der Südseite gekostet. Die Arbeiten am Turm schlugen mit 500.000 Euro zu Buche, die am Chor und an den Sakristeien mit 300.000 Euro. Rund 70 Prozent der gesamten Kosten trägt das Bistum Aachen, die restlichen 30 Prozent bringt die Pfarre selber auf - aus eigenen Mitteln und aus Spenden. Dass das Außengerüst an der Längsseite für Beeinträchtigungen sorgt, bedauert Georg Tremanns: "Aus Sicherheitsgründen muss der Zuweg zum Kindergarten und zum Wohngebiet westlich der Kirche gesperrt werden", sagt er. Drei Adjektive fallen immer wieder, wenn er und Kirchenvorstandsmitglied Reiner Tillmanns die Sanierungsmaßnahmen erläutern: hochwertig, solide und nachhaltig. Das fängt schon mit den Fugen an: Sämtliche Mauerfugen werden vier Zentimeter tief ausgekappt und neu verfüllt, damit sie auch starken Frösten standhalten. Schadhafte Backsteine werden mit der Hand herausgemeißelt und durch historische Feldbrandsteine ersetzt, die aus Abbruchhäusern des Braunkohletagebaus stammen und farblich zur historischen Kirchenfassade passen. Allein im Bereich des Chores wurden rund 1.000 Backsteine ausgetauscht. Darüber hinaus werden verwitterte Sandsteine durch detailgetreue Nachbildungen aus härterem Sandstein ersetzt. Das betrifft insbesondere die Einfassungen der Fenster und ihre geometrischen Schmuckelemente, das sogenannte Maßwerk.

Besonderes Augenmerk hat der Gladbacher Architekt Frank Hespers auf die Fenster gelegt: Anstelle der bleiverglasten Fenster wird eine Schutzverglasung in die Sandsteineinfassungen eingepasst, während die historischen Bleiglasfenster von innen vor die Schutzverglasung gesetzt werden. "Das schützt die Fenster, und die Optik bleibt gewahrt", sagt Reiner Tillmanns. Dafür ist es allerdings notwendig, im Kircheninnern ein Gerüst aufzustellen, um an die Zwillingsfenster in 14 Metern Höhe zu gelangen. "Um die Erstkommunionfeier und das Schützenfest nicht zu beeinträchtigen, bauen wir das Gerüst erst nach Fronleichnam auf", verspricht Tremanns.

Wenn alles nach Plan läuft, sind die Sanierungsmaßnahmen im Spätherbst abgeschlossen. Die Außensanierung hat mit dann neun Jahren deutlich länger gedauert, als die eigentliche Bauzeit der Kirche, die von 1868 bis 1870 dauerte. "Die äußere Bausubstanz haben wir jetzt auf viele Jahrzehnte hinaus gesichert", hofft Tillmanns. Das heißt: Die Kinder, die dieses Jahr mit zur Erstkommunion gehen, werden sich Zeit ihres Lebens nicht um die Sanierung der Außenfassade kümmern müssen.

(NGZ)
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