Korschenbroich 560 Narren heben in Korschenbroich ab

Korschenbroich · Dass Karneval Flügel verleihen kann, zeigte der jecke Umzug der Sportfreunde "Neersbroich", der in diesem Jahr so groß war wie noch nie. Drachen, Astronauten, Ballonfahrer und ganz und gar nicht schräge Vögel zogen mit.

 Mit insgesamt 15 Frauen zogen die "Jecke Dolls" von der Korschenbroicher Grundschule los. Sie hatten sich passend zum Motto "Heb ab" als Drachen verkleidet.

Mit insgesamt 15 Frauen zogen die "Jecke Dolls" von der Korschenbroicher Grundschule los. Sie hatten sich passend zum Motto "Heb ab" als Drachen verkleidet.

Foto: Detlef Ilgner

Der Karnevalszug, der sich gestern um 13.11 Uhr vom Schulhof der Korschenbroicher Grundschule Richtung Bolten-Brauerei in Bewegung setzte, war mit 25 Gruppen und 560 Aktiven so groß wie noch nie - und es war der 30. Zug, den die Sportfreunde Neersbroich organisiert hatten. "Heb ab", lautete das diesjährige Motto. Die vielen bunten Kostüme bildeten einen schönen Kontrast zum überwiegend bleiernen Grau des Himmels.

Eigentlich erstaunlich, dass der Zug so groß war, denn in fast allen Gruppen hatte es Krankmeldungen gegeben. Die Frauen der Gruppe Aepfelbach hatten sich als Mon Cheri und Ferrero-Küsschen verkleidet, mussten aber ohne ihre Namensgeberin Reinhild Aepfelbach ziehen, die nach einer Rücken-OP noch nicht fit genug war. Gleich drei Erwachsenen-Gruppen waren unabhängig voneinander auf die Idee gekommen, als Astronauten mitzumachen. Der Freundeskreis "Schnieke Lütt" hatte zwei "Invaliden" in seinen Reihen: Karsten Siebers machte auf einem Elektro-Mobil mit, Schützenkönig Christian Koenen humpelte nach Neersbroich. Jonas hatte sich vor einer Woche beim Fußballtraining den Mittelfußknochen gebrochen - er wurde von seinen 12 bis 14 Jahre alten Neersbroicher Vereinskollegen, die sich als Gorillas verkleidet hatten, im Rollstuhl geschoben. Martha Plamann (66) hatte sich auf Alt schminken lassen, ging am bunt verzierten Rollator mit LED-Lämpchen und tat dies alles, weil sie bereits beim ersten Zug mit dabei war, ebenso wie Uwe Röpke (68), der während des Zuges wie gewohnt Bassgitarre spielte. Für die närrischen Töne auf dem Weg nach Neersbroich sorgte auch eine muntere, buntere Gruppe der Musikschule Mönchengladbach.

 Karsten Siebers machte auf einem Elektro-Mobil mit.

Karsten Siebers machte auf einem Elektro-Mobil mit.

Foto: Ilgner Detlef

Zum ersten Mal mit dabei: Die Showtanzgruppe der Rheydter Prinzengarde, die mit ihren kleinen Damenschiffchen auf dem Kopf aber nicht tanzen, sondern brav mitmarschieren sollten. Als "Schräge Vögel" machten Trainer, kleine Kicker und deren Eltern von den Sportfreunden Neersbroich mit. Ihr prachtvolles, buntes "Gefieder" bestand aus jeweils 40 langen dünnen Modellierluftballons.

Die "Kellerasseln" - dahinter verbirgt sich ein Freundeskreis - hatte sich Flügel verliehen, um dem Motto gerecht zu werden. Der Schützenzug "Lot Loope" machte mit kleinen Heißluftballons mit, und die 15 Frauen, die sich "Jecke Dolls" nennen, hatten sich als Drachen verkleidet. Organisator Dominik Lingen gehörte zu denen, die als Astronaut mitmachten, was ihm den Spitznamen "Neil Armstrong von Neersbroich" einbrachte. Eine junge Damenfußballmannschaft kam als Flamingos daher mit viel Federboas und Tüll.

 Stimmung! Kamelle! Auch die kleinen Teilnehmer hatte Spaß.

Stimmung! Kamelle! Auch die kleinen Teilnehmer hatte Spaß.

Foto: Ilgner Detlef

Die Stimmung war trotz des mäßigen Wetters gut und viele Narren säumten die Straßenränder, um Kamelle aufzusammeln und alles, was sonst noch so geworfen wurde. Auf dem Bolten-Gelände ging dann so richtig die Post ab mit drei Band und jeder Menge Narren.

(NGZ)
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