Korschenbroich Kämmerei-Leiter geht nach 42 Jahren in Ruhestand

Korschenbroich · Rainer Königsmark hat in vier Jahrzehnten viel erlebt.

 Auf den Tischrechner hat Kämmerei-Leiter Rainer Königsmark bis zu seinem letzten Arbeitstag nicht verzichtet.

Auf den Tischrechner hat Kämmerei-Leiter Rainer Königsmark bis zu seinem letzten Arbeitstag nicht verzichtet.

Foto: Ilgner

Offiziell endet seine Dienstzeit erst am 31. August. Sein letzter Arbeitstag liegt jedoch schon hinter ihm. Nach 42 Dienstjahren geht Kämmerei-Leiter Rainer Königsmark in den Ruhestand. Die letzte Arbeitswoche sei "irgendwie unwirklich" gewesen, sagte er im Gespräch mit unserer Redaktion. Dass es ihm schwerfällt, die Korschenbroicher Stadtverwaltung zu verlassen, merkt man ihm sichtlich an. Schließlich hat der 64-Jährige dort einen großen Teil seines Lebens verbracht.

Dabei verdankt er es nur einem Zufall, dass er am 1. August 1975 eine Ausbildung für die gehobene Beamtenlaufbahn begonnen hat und nicht Kriminalkommissar geworden ist. Er hatte sich parallel auf beide Ausbildungsstellen beworben, und die Stadtverwaltung sagte zuerst zu. "Ich habe hier spannende und interessante Jahre verbracht", sagt er rückblickend. Fünf Bürgermeister und einen Stadtdirektor hat er in seiner Amtszeit erlebt, er hat die Digitalisierung ebenso begleitet wie die Währungsumstellung, die Haushaltsplanung und das Rechnungswesen auf das "Neue Kommunale Finanzmanagement" umgestellt. Amtsleiter ist er seit 1987. In den höheren Dienst wechselte er 1995. Aktiv war er auch beim Citylauf, wo er das Zielgericht leitete.

An seine Anfangszeiten ohne Computer kann er sich noch gut erinnern: Damals gab es in der Buchhaltung zwei Meter breite Buchungsautomaten, und gebucht wurde auf Magnetkarten. Bauabrechnungen nahmen mehrere Schreibkräfte auf riesigen Papierbögen vor. Und wehe, jemand hatte sich verrechnet. Dann wurde versucht, mit "TippEx" zu retten, was noch zu retten war, bevor hunderte von Bescheiden neu geschrieben werden mussten - mit der Schreibmaschine, versteht sich. Die Digitalisierung empfindet er als einen immensen Fortschritt. Angefangen habe alles mit zwei Computern, erzählt er. Einer davon stand in seinem Büro. "Mit der Digitalisierung stiegen aber auch die Anforderungen. Viele Themen von heute hätten wir mit der Technik von vor 40 Jahren nicht bewältigen können", resümiert er.

Heute erinnert nur noch der vergilbte Tischrechner auf seinem Schreibtisch an längst vergangene Zeiten. Aber den mochte Rainer Königsmark in all den Jahren nicht missen: "So konnte ich schnell ein paar Zahlen eintippen und eine Summe ermitteln, ohne den Computer zu bemühen." Für seinen nächsten Lebensabschnitt schmiedet er schon Pläne. Zunächst geht es mit seiner Frau, seiner Tochter, dem Schwiegersohn und den beiden Enkeln in Urlaub. Mit seiner Frau möchte er viel reisen. Ganz oben auf seiner Liste stehen Städtetouren und die Ostsee.

Seine Nachfolge tritt Alexander Frensch an.

(NGZ)
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