Korschenbroich Ins Caritas-Haus ziehen die ersten Mieter ein

Korschenbroich · Projekt ist nach 16 Monaten Bauzeit bezugsfertig. Tagespflege am Kirchplatz nimmt in drei Wochen den Betrieb auf.

 Schlüsselübergabe im Caritas-Neubau (v.l.): Frank Polixa, Ilse Mertens, Romy Pannhausen, Anita Scheid und Gertrud Ritters.

Schlüsselübergabe im Caritas-Neubau (v.l.): Frank Polixa, Ilse Mertens, Romy Pannhausen, Anita Scheid und Gertrud Ritters.

Foto: Detlef Ilgner

Vor der Tür ist noch Baustelle. Doch in den 17 seniorengerechten Service-Wohnungen des neuen Caritas-Hauses sind die Arbeiten nach 16 Monaten Bauzeit abgeschlossen. Gut 4,2 Millionen Euro investiert der Caritasverband in den vom Architekturbüro Grosch-Rütters geplanten Gebäudekomplex. Ilse Mertens zieht am Montag als erste Bewohnerin in eine der 50 bis 80 Quadratmeter großen Wohnungen ein. Der 89-Jährigen gefällt ihr neues Domizil mit Blick auf den Kirchplatz von St. Andreas sehr gut. Sie hatte bis vor kurzem ein Haus in Rheindahlen, das nun verkauft ist, da es ihr im Alter zu abgelegen ist. "Die sozialen Kontakte haben ihr gefehlt. Sie will mehr unter Menschen sein, Kontakt mit anderen Älteren haben und etwas unternehmen können", sagt Schwiegertochter Karin Mertens. Gertraud Ritters hat die Schlüssel für die neue Wohnung, zieht aber erst in wenigen Wochen ein, wenn der Zugang über den Garten angelegt ist. "Ich fühle mich in meinem Alter eigentlich für hier noch zu jung. Aber ich will selbst bestimmen, wie ich im Alter lebe. Und Korschenbroich ist sehr schön. Hier ist alles fußläufig zu erreichen", erklärt die 78 Jahre alte Noch-Odenkirchenerin ihre Entscheidung.

Frank Polixa, Geschäftsführer des Caritasverbandes Region MG, begrüßte die "Neuen" mit Blumensträußen. Er stellte fest: "Vor sechs Jahren haben wir die ersten Gespräche geführt, um hier am Kirchplatz einen Neubau zu errichten. Es war ein langer Weg, aber wenn ich mir das Haus ansehe, kann ich sagen, es hat sich gelohnt."

Die 17 Wohnungen sind barrierefrei, verfügen über das Hausnotrufsystem, haben eine kleine Küche und ein Bad, das groß genug ist für den Wendekreis eines Rollstuhls. Ein weiteres Plus ist die Nähe zum ambulanten Pflegedienst am Kirchplatz. Polixa ist überzeugt, dass der Neubau den Mietern ein sicheres Wohngefühl und Geborgenheit gibt. Zur Begrüßung stellte sich Anita Scheid als Service-Kraft der Caritas vor. Die Korschenbroicherin, die im Ort eine Gaststätte führte, will den Mietern nicht nur Ansprechpartnerin sein. "Bei Bedarf kann ich sie zu den nahegelegenen Arztpraxen begleiten oder auch mal etwas in der Apotheke besorgen. Wir haben ja alles im Ort", sagt sie. Die Tagespflege im Nebentrakt eröffnet vor Beginn der Herbstferien. Hier hatten sich die Bauarbeiten wegen archäologischer Funde verzögert. Polixa erkennt den sich daraus ergebenden Vorteil: "So entzerrt sich alles beim Einzug."

(anw)
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