Korschenbroich Hochzeitswiese wächst als Erinnerungsraum

Korschenbroich · Viele Korschenbroicher nahmen das Angebot der Stadt wahr, Bäume für ihre Kinder zu pflanzen.

 Großer Andrang auf der Hochzeitswiese: Jung und Alt kamen nach Raderbroich, um Obstbäume zu pflanzen.

Großer Andrang auf der Hochzeitswiese: Jung und Alt kamen nach Raderbroich, um Obstbäume zu pflanzen.

Foto: hpr

Bewehrt mit festem Schuhwerk und Schaufel waren erneut Baum-Spender zur Hochzeitswiese gekommen, um beim Pflanzen selbst Hand anzulegen. Mit traditionellen Sorten wie Rote Sternrenette, Gellerts Butterbirne und Bühler Zwetschge pflanzten sie lebende Erinnerungen an für sie besondere Ereignisse. Zugleich unterstützten sie so die Pflanzaktion der Stadt Korschenbroich zum Erhalt der Streuobstwiesen als traditionell bäuerliches Landschaftselement.

"Das ist jetzt hier die zweite Pflanzung von zwanzig Bäumen, und die Hochzeitswiese in Pesch ist bereits voll", freute sich Dieter Hoffmans, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung, über das anhaltende Interesse der Bürger. Die Stifter dürfen nun von Amts wegen 15 Jahre lang die Früchte ihres persönlichen Obstbaumes ernten, und Hoffmans verspricht bereits jetzt: "Wer möchte, kann dies danach gerne weitermachen". In einer Familienaktion pflanzte Wolfgang Lieser eine rheinische Schafsnase für die neun Wochen alte Enkelin Ida. "Der Baum hat bei uns Tradition, da meine Frau vom Bauernhof kommt. Da waren solche Schafsnasen angepflanzt. Ich finde, dass mit der Hochzeitwiese eine sehr schöne Tradition wiederbelebt wurde. Mir gefällt auch die Idee der Streuobstwiese. Außerdem hat das Ganze einen sehr persönlichen und emotionalen Bezug, der Verantwortung deutlich macht", wusste der ehemalige stellvertretende Leiter des Gymnasiums Korschenbroich gleich mehrere Gründe für sein Mittun zu nennen. Anna-Sophia und Johannes Geske hatten sich für die Pflanzaktion entschieden, um Ersatz zu schaffen für einen Baum, der für ihren Neubau weichen musste. "An diesem Baum haben immer Kinder gespielt, und die sollen auch später noch an Bäumen klettern können. Wir freuen uns, dass unsere Nachbarskinder so einen Baum bekommen, dessen Früchte sie ernten können", verriet das Ehepaar. Die jungen Baumpaten waren gleich mitgekommen, um ihren Baum selbst zu pflanzen.

(NGZ)
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