Korschenbroich Haftstrafen für Tankstellenräuber

Korschenbroich · Jugendschöffengericht urteilt wegen "besonders schweren Raubes".

Das Landgericht Mönchengladbach hat Tankstellenräuber zu teils mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Je nach Tatbeteiligung erhielten die Haupttäter vom Jugendschöffengericht wegen besonders schweren Raubes Gefängnisstrafen von drei Jahren, drei Jahren und fünf Monaten sowie drei Jahren und zwei Monaten. Zwei weitere Angeklagte hatten sich im letzten Moment bei den Überfällen geweigert, die Tankstellen zu betreten und die Opfer zu bedrohen.

Sie wurden wegen Beihilfe zu dreimonatiger Haft verurteilt. Der Angeklagte, der die Rolle des Fahrers übernommen hatte, kam wegen Beihilfe mit einem Schuldspruch ohne Strafe davon. Ruhig und gefasst saßen die fünf 18 und 19 Jahre alten Gladbacher auf der Anklagebank. Die Plätze im Zuschauerraum waren ebenfalls besetzt. Da saßen die besorgten Eltern. Dann wurde die Anklage verlesen. Und die war erstaunlich.

Die Angeklagten wurden beschuldigt, im November und Dezember 2016 sowie im Januar 2017 fünf Tankstellen in Gladbach und Korschenbroich sowie zwei Getränkemärkte beraubt zu haben. Das Quintett legte sofort ein Geständnis ab. Tatsächlich waren die jungen Männer in wechselnder Beteiligung maskiert, mit jeweils Schreckschusspistolen bewaffnet, in die Tankstellen und Märkte eingedrungen und hatten die verängstigten Angestellten bedroht: "Geld her!" Hatten sie die Beute verbraucht, zogen sie erneut los.

"Besonders schwerer Raub", lautete der Anklagevorwurf. Ein Angeklagter erinnerte sich: "Wir trafen uns bei mir. Alles war spontan. Das Geld war anschließend schnell ausgegeben, zum Beispiel für Klamotten." Dabei waren sie nicht die typischen Täter. Sie hatten alle einen Schulabschluss, einige auch eine Ausbildung. Ihre Vorstrafenregister enthielten fast nur leere Blätter. Gleichwohl war klar, dass die maskierten Räuber mit ihrem Auftritt, auch auf einem Video zu erkennen, die Angestellten mit zwei Schreckschusspistolen und Sturmhauben sehr verängstigt hatten.

Alle Angeklagten entschuldigten sich im Gerichtssaal noch einmal bei den Opfern.

(NGZ)
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