Korschenbroich Grundschul-Eltern lernen ihre Kinder im Internet zu schützen

Korschenbroich · Im digitalen Zeitalter sind bereits viele Grundschüler medienmäßig breit aufgestellt. Um Eltern für die Tücken im Umgang ihrer Kinder mit dem Internet und Schutzmöglichkeiten zu sensibilisieren, lud die Andreas-Grundschule in Kooperation mit dem Kreisjugendamt zum offenen Elternabend "Surfen mit SIN(N) - Sicherheit im Netz" ein.

 Lehrer Michael Komor (l.) und Jugendamtsmitarbeiter Andres Bendt

Lehrer Michael Komor (l.) und Jugendamtsmitarbeiter Andres Bendt

Foto: ilg

Jugendamtsmitarbeiter Andreas Bendt und Michael Komor begrüßten stellvertretend für Schulleiter Wolfgang Grüe 25 Eltern. Andreas Bendt stellte mit Fotos den Medienbus "Fuchs" vor, der einmal in der Woche vor der Schule steht und Viertklässler für den sinnvollen Umgang mit modernen Medien fit macht. So lernen sie zum Beispiel, zu recherchieren und ihr Wissen umzusetzen. "Fakt ist, dass die Kinder die Geräte haben und nutzen. Auf den weiterführenden Schulen sind sie für Recherchen und Hausaufgaben schon fast unumgänglich", betonte Bendt.

In sechs kleinen Gruppen waren die Eltern aufgefordert, sich in jeweils zehnminütigen Wechseln an bereitstehenden Laptops mit den Dingen auseinanderzusetzen, mit denen es die Kinder im Netz zu tun haben: Chat, Gewalt in Spielen, Surfen, Kontrolle und Regeln, Soziale Netzwerke sowie Kostenfallen in Spielen. "Wie geht es weiter?", lautete etwa eine der Fragen an die Gruppenteilnehmer, nachdem sie die Animation einer virtuellen Begegnung zwischen einem zwölfjährigen Mädchen und einem ergrauten Mann gesehen hatten. Der gab vor, 13 Jahre alt zu sein und einen Defekt an der Kamera zu haben. "Wenn sie helle ist, bricht sie den Kontakt später ab. Aber das sieht nicht danach aus, da sie direkt sehr viel von sich preisgegeben hat", überlegte eine Mutter angesichts der Antwortvorschläge, die bis zum realen Treffen und der Aufforderung von Nacktfotos vor der Kamera reichten. Bei der Station "Spiele" war Swen Bunzler besorgt über die Wucht der Kampfszenen, die über ein Zielfernrohr den Eindruck vermittelten, als wäre der Spielende Teil des virtuellen Geschehens. "Das ist Gewaltverherrlichung hoch Drei", kritisierte der zweifache Vater, der beim Thema Kindersicherung und Filterung für den Internetzugang gut informiert war. Er empfahl zum Beispiel in der Kleingruppe die "K9 protection".

"Wir sollten die Kinder am Computer begleiten, und es ist wichtig, dass wir ihnen ein gesundes Selbstbewusstsein mitgeben", sagte die zweifache Mutter Simone Schwarten. Sie war gekommen, um zu lernen, wie sie ihre Kinder schützen kann.

(NGZ)
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