Korschenbroich Großübung - Explosion an der Hauptschule

Korschenbroich · Mehr als 150 Einsatzkräfte vom Deutschen Roten Kreuz und der Freiwilligen Feuerwehr üben den Ernstfall in Kleinenbroich.

 Mehr als 150 Einsatzkräfte des DRK und der Freiwilligen Feuerwehr waren jetzt bei einer Großübung in Kleinenbroich im Einsatz.

Mehr als 150 Einsatzkräfte des DRK und der Freiwilligen Feuerwehr waren jetzt bei einer Großübung in Kleinenbroich im Einsatz.

Foto: Daniel Bothe

Ein lauter Knall, Flammen, Rauch: Bei einer Vorführung kommt es im Chemieraum der Kleinenbroicher Hauptschule zu einer Explosion mit Feuerausbruch und vielen Schwerverletzten. Der Regelrettungsdienst ist bereits ausgelastet. Jetzt kommen die Kräfte des Katastrophenschutzes und der Freiwilligen Feuerwehr als Unterstützung hinzu. "Diese oder ähnliche Szenarien müssen regelmäßig geübt werden, damit der Ablauf und die Zusammenarbeit der verschiedenen Hilfskräfte im Ernstfall reibungslos funktioniert", sagt Marc Dietrich. Der Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Neuss ist mit dem Ergebnis der ganztägigen Übung zufrieden. "Es hat alles bestens funktioniert", zieht Dietrich Bilanz.

 Für die Ernstversorgung: Damit die Großübung realistisch wirkt, haben die Einsatzkräfte ein Zelt vor dem Schuleingang aufgebaut.

Für die Ernstversorgung: Damit die Großübung realistisch wirkt, haben die Einsatzkräfte ein Zelt vor dem Schuleingang aufgebaut.

Foto: Daniel Bothe

Warum Dietrich die Hauptschule in Kleinenbroich als Übungsort ausgesucht hatte, lässt sich schnell erklären: "Der Standort ist optimal. Die Schule liegt am Stadtrand, verfügt über passende Räume, Freiflächen und einen großen Parkplatz."

Drei Übungsszenarien hatten DRK-Einsatzleiter Christian Heinrichs und sein Team vorbereitet, darunter eine Amoklage und das Versprühen von Reizgas, so dass Einsatzkräfte und Helfer von 7 bis 21 Uhr in Aktion waren. Um die Übung so realistisch wie möglich zu machen, wussten die Einsatzkräfte nicht, was auf sie zukam. Die Mimen vom Jugendrotkreuz und der Hauptschule waren täuschend echt geschminkt. Hilferufe und Wehklagen setzten die Einsatzkräfte gehörig unter Stress. Insgesamt waren mehr als 150 Kräfte der DRK-Einsatzeinheiten sowie der Freiwilligen Feuerwehr Kleinenbroich unter der Leitung von Löschzugführer Tim Glanert im Einsatz. Mit von der Partie war auch Korschenbroichs Feuerwehrchef Frank Baum: "Wenn die Hilfsorganisationen aus der Nachbarstadt Neuss bei uns üben, bin ich natürlich vor Ort." Er war beeindruckt: "Wie die Helfer auf den Reizgas-Alarm und später auf die Explosion im Chemieraum reagiert und die vielen Schwerverletzten versorgt haben, zeugt von hoher Professionalität."

 Erstversorgung vor der Hauptschule: Rettungssanitäter kümmern sich um die Verletzten.

Erstversorgung vor der Hauptschule: Rettungssanitäter kümmern sich um die Verletzten.

Foto: Bothe
 Große Explosion im Chemieraum der Kleinenbroicher Hauptschule: Die massive Rauchentwicklung und die Schüler, als Verletzte geschminkt, lassen die Situation für die Helfer echt aussehen.

Große Explosion im Chemieraum der Kleinenbroicher Hauptschule: Die massive Rauchentwicklung und die Schüler, als Verletzte geschminkt, lassen die Situation für die Helfer echt aussehen.

Foto: Daniel Bothe

Marc Dietrich versucht, für den DRK-Kreisverband einmal pro Jahr eine Großübung für alle Katastrohenschutzkräfte zu organisieren. Wenn es auch mit erheblichem Aufwand und nicht geringen Kosten verbunden ist ("Allein 150 Helfer müssen verpflegt werden"), unterstreicht er die Notwendigkeit dieser Übungen: "Speziell die Nachwuchskräfte konnten zeigen, dass sie ihre Ausbildungen toll in der Praxis umsetzen konnten." Ein besonderes Lob gab's für die Helfer: "Sie haben die gesamte Übung vorbereitet und umgesetzt. Die Ehrenamtler haben damit gezeigt, wie unverzichtbar sie für den Katastrophenschutz sind."

(NGZ)
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