Korschenbroich Gottesdienst aus St. Andreas live im ZDF

Korschenbroich · Am 15. November wird die Messe im ZDF übertragen. Für die Gemeinde gibt es bis dahin noch Organisatorisches zu tun.

 Rita Mielke und Pfarrer Marc Zimmermann bei einer Leseprobe für den Fernsehgottesdienst.

Rita Mielke und Pfarrer Marc Zimmermann bei einer Leseprobe für den Fernsehgottesdienst.

Foto: Isabella Raupold

Die Anfrage an Pfarrer Marc Zimmermann und sein Team kam bereits vor einem Jahr: Das ZDF zeigte Interesse, den Gottesdienst aus St. Andreas, der vor einigen Jahren bereits im Radio zu hören war, sonntags morgens live im Fernsehen zu übertragen. "Wir haben lange überlegt, ob wir das tun wollen", gibt Pfarrer Marc Zimmermann zu. Denn die Vorbereitung würde, das wussten alle Beteiligten, einen erheblichen Aufwand bedeuten.

Nach einem Vorgespräch mit der ZDF-Redaktion in Frankfurt entschlossen sich Pfarrer und Kirchenvorstand, den Schritt zu wagen. "Das Konzept der Sendung hat uns schließlich überzeugt. Wir unterstützen es, dass Menschen in ganz Deutschland auf diesem Wege die Möglichkeit erhalten, mit uns vor dem Fernseher Gottesdienst zu feiern", sagt der Pfarrer. Er weiß, dass viele Menschen, die beispielsweise aus gesundheitlichen Gründen keinen Gottesdienst mehr besuchen können, dennoch mitfeiern wollen.

Nun beginnt für die Gemeinde, deren Gottesdienst am 15. November deutschlandweit zu sehen sein wird, ein Vorbereitungsmarathon. Der Kirchenraum muss von Akustikern und Technikern neu vermessen und eingerichtet werden, der Ablauf des Gottesdienstes muss festgelegt werden, die Musikstücke eingereicht und die Lektoren und Kommunionhelfer informiert werden. "Es ist ein enormer Aufwand, aber es macht viel Spaß", sagt Rita Mielke aus dem Kirchenvorstand.

Aufgrund der Live-Übertragung darf der Gottesdienst eine Länge von 45 Minuten nicht überschreiten und beginnt ausnahmsweise schon um 9.30 Uhr. Das hat auch Einfluss auf die Musikstücke, die Kantor Martin Sonnen auswählen darf. "Eine achtminütige musikalische Einleitung ist beispielsweise nicht möglich", so der Pfarrer. Die Lektoren werden zudem extra noch einmal geschult - damit Gestik und Mimik im Fernsehen richtig rüberkommen. "Von diesen Schulungen kann unser Gottesdienst auch langfristig sehr profitieren", ist sich der Pfarrer sicher.

Kosten entstehen der Gemeinde durch die Übertragung zum Glück nicht. "Dafür gibt es eine Aufwandsentschädigung vom ZDF", sagt Rita Mielke. Doch auch nach der Übertragung des Gottesdienstes ist die Arbeit für das Team nicht beendet. "Während der Sendung wird eine Hotline eingeblendet, die Zuschauer anrufen können, um Fragen zu stellen, Lob oder Kritik zu äußern oder eigene Lebenserfahrungen zu teilen", erklärt Mielke. Das "Callcenter" befindet sich dann im Pfarrbüro von St. Andreas am Kirchplatz. Bis zu 20 Mitarbeiter sollen gleichzeitig telefonieren können. Zudem sucht die Gemeinde noch tatkräftige Hilfe von freiwilligen Kabelträgern, die durch diese Aufgabe die Möglichkeit erhalten, einmal hinter die Kulissen einer Fernsehübertragung zu blicken.

(ls)
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