Korschenbroich Glehner Sternsinger besuchen die Kanzlerin

Korschenbroich · Bisher haben sich 152 Kinder für das Dreikönigssingen in Glehn angemeldet. Vier von ihnen besuchen jetzt Angela Merkel in Berlin.

 Haben schon das Kostüm für ihren großen Auftritt bekommen (v.l.): Jule Frobel, Simon Becker, Ole Jannis Veiser und Clara Wehle fahren nach Berlin.

Haben schon das Kostüm für ihren großen Auftritt bekommen (v.l.): Jule Frobel, Simon Becker, Ole Jannis Veiser und Clara Wehle fahren nach Berlin.

Foto: lber

Jetzt fehlt eigentlich nur noch Bundespräsident Joachim Gauck, dann haben die Glehner Sternsinger die Liste mit den wichtigsten Persönlichkeiten so gut wie komplettiert. Beim Papst waren sie schließlich schon - und einen Termin bei Bundeskanzlerin Angela Merkel haben sie auch schon fix gemacht. "Das ist uns eine große Ehre", sagt Martin Bienioschek, der das Sternsingen in Glehn gemeinsam mit anderen Eltern organisiert.

Am Dienstag, 5. Januar, wird er gemeinsam mit drei kleinen Königen und einem Sternträger nach Berlin fahren und beim Empfang der Sternsinger im Bundeskanzleramt das Erzbistum Köln vertreten. Geplant ist ein kleines Ständchen für Angela Merkel. Außerdem wollen sie den Segen ins Kanzleramt bringen. Doch die Glehner Sternsinger fahren natürlich nicht einfach so zum Empfang ins Kanzleramt. Sie hatten Glück - und haben im vergangenen Jahr bei einem Wettbewerb gewonnen, unter dessen Gewinnern die Teilnahme am Sternsinger-Empfang ausgelost wurde. "Da hatten wir großes Losglück", erzählt Bienioschek.

Sein Heimatort Glehn ist seit Jahren für die überdurchschnittlich hohe Zahl an Sternsingern bekannt. Auch in diesem Jahr haben sich wieder 152 Jungen und Mädchen in St. Pankratius gemeldet, um Spenden zu sammeln und den Menschen den Neujahrssegen auszusprechen. Erst im vergangenen Jahr hatten die Sternsinger mit 158 Teilnehmern ihren eigenen Rekord geknackt.

Jetzt dreht sich aber zumindest für vier dieser Sternsinger im Alter zwischen zwei und 21 Jahren alles um den Besuch bei der Kanzlerin. Der zwölfjährige Simon Becker aus Scherfhausen ist eines der Kinder, die mitfahren nach Berlin. "Ich freue mich schon", sagt er und gibt zu, leicht aufgeregt zu sein. "Angela Merkel kenne ich nur aus dem Fernsehen", sagt Simon Becker, der gespannt ist, wie die Kanzlerin, die auch als mächtigste Frau der Welt bezeichnet wird, auf ihn und die anderen reagieren wird. "Für mich ist das was ganz Besonderes. Aber für Angela Merkel sicher auch. Wir Sternsinger kommen ja auch nicht jeden Tag zu ihr ins Kanzleramt."

Schiefgehen dürfte beim Besuch im politischen Berlin aber nichts. Schließlich ist Simon Becker ein eingefleischter Sternsinger - so wie die meisten der Kinder, die Anfang Januar durch die Straßen von Glehn und die der umliegenden Dörfer ziehen, um für Kinder zu sammeln, denen es nicht so gut geht wie ihnen. "Das motiviert mich jedes Jahr, beim Sternsingen mitzumachen", erzählt Simon Becker, der zum fünften Mal mit anderen Kindern verkleidet als Caspar, Melchior und Balthasar um die Häuser zieht.

Ein Land, in dem Kinder leben, denen es nicht so gut geht, ist Bolivien. Der südamerikanische Staat ist bei der "Aktion Dreikönigssingen" diesmal das Beispielland, mit dem etwa auf Menschen aufmerksam gemacht werden soll, die respektlos behandelt und diskriminiert werden. Ausgesucht haben das Beispielland die Träger der Aktion - das Kindermissionswerk und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Seit 1959 wurden deutschlandweit rund 948 Millionen Euro gespendet.

(NGZ)
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