Korschenbroich Glehner Bittprozession zieht zum 30. Mal

Korschenbroich · Am 24. Mai ist neben den Heimatfreunden und der katholischen Pfarrgemeinde erstmals auch die evangelische Gemeinde bei der Bittprozession dabei: Am Abend wird zudem das Hochkreuz auf dem neuen Friedhof eingesegnet.

Die Heimatfreunde Glehn machten sich im Jahr 1988 vor Christi Himmelfahrt erstmals mit ihrer damaligen Vorsitzenden Waltraud Delbeck, dem früheren Pfarrer Johannes Istel, Diakon Norbert Schmitz und etwa 70 Teilnehmern zu einer Bittprozession mit anschließender Messe auf dem Bauernhof auf. Damit begründeten sie eine nun 30 Jahre andauernde Tradition.

 Vor 30 Jahren zog die Bittprozession erstmals zur Messe auf dem Bauernhof, wie dieses Foto zeigt.

Vor 30 Jahren zog die Bittprozession erstmals zur Messe auf dem Bauernhof, wie dieses Foto zeigt.

Foto: kvm

Die 30. Bittprozession wird am Mittwoch, 24. Mai, um 18.30 Uhr in der Pfarrkirche Sankt Pankratius beginnen. Mit dabei sind außer den etwa 70 bis 100 Bittgängern nicht nur Pfarrer Michael Tewes, 24 Kommunionkinder und zehn Messdiener sondern erstmals auch evangelische Christen mit Diakon Christian Wolter. Die Prozession wird die evangelischen Gemeindeglieder kurz vor 19 Uhr an der Friedenskirche abholen.

Zwar wird Ökumene in Glehn seit langem praktiziert, doch den besonderen Anlass gibt das von Günter Wappenschmidt gestiftete Hochkreuz, das in Zukunft bei Beerdigungen Mittelpunkt eines würdigen Verabschiedungsplatzes sein wird. Die Einsegnung dieses Kreuzes soll am Abend des 24. Mai etwa um 19 Uhr sein - also am Abend der Bittprozession mit anschließender Messe auf dem Hof von Elisabeth und Heinrich Schmitz in Schlich, An der Au 10. Diakon Wolter erklärt: "Aus katholischem Verständnis wird das Kreuz eingesegnet. Da auch evangelische Gemeindeglieder auf dem neuen Friedhof beerdigt werden, hat Pfarrer Michael Tewes vorgeschlagen, die Bittprozession gemeinsam durchzuführen." Der katholische Pfarrer freut sich über die Teilnahme von evangelischen Gemeindegliedern und sagt: "Wir werden bei der Einsegnung unsere ökumenischen Bitten vortragen."

Vom Friedhof geht es zum Bauernhof - dort war auch bei der Premiere 1988 die Messe gehalten geworden. Mit dabei ist auch Peter Schmitz - genau wie beim ersten Mal vor drei Jahrzehnten. Die Gastgeber sind inzwischen 80 beziehungsweise fast 90 Jahre, doch Elisabeth Schmitz hatte immer schon Erfahrung mit solch großen Gruppen. Sie meint zuversichtlich: "Der Hof ist groß genug." Besonders freut sie sich, dass auch der ehemalige Pfarrer Johannes Istel wieder mit dabei sein wird.

Waltraud Delbeck, die 2013 starb, hatte 1988 bei Familie Schmitz angefragt, ob diese für die erste "Messe auf dem Bauernhof" sowie für den anschließenden Umtrunk Gastgeber sein wollte. 30 Jahre später treffen die Kinder der Familie die Vorbereitungen, und die Seniorin erklärt: "Natürlich muss auf dem Hof alles in Ordnung sein - aber die Heimatfreunde packen tüchtig mit an, schaffen Sitzplätze, bauen den Altar auf und organisieren die Getränkeversorgung." Trotz aller Arbeit gibt es jedes Jahr Landwirte, die gerne bereit sind, ihren Hof zur Verfügung zu stellen - zu ihnen gehörten auch die Inhaber von Haus Fürth und Gut Birkhof. Im Laufe der 30 Jahre waren schon sämtliche Höfe in Glehn, Lüttenglehn, Schlich, Epsendorf, Scherfhausen sowie Steinfort/ Rubbelrath Gastgeber.

(NGZ)
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