Korschenbroich Gelebte Inklusion im "Zauberwald"

Korschenbroich · Die Kindertagesstätte "Zauberwald" wurde gestern eröffnet. Träger der integrativen Einrichtung in Korschenbroich ist die Lebenshilfe Rhein-Kreis-Neuss. Die Zauberwaldkinder stellten sich mit einer fröhlichen Hymne vor.

 Einrichtungsleiterin Sandra Lenders (hinten Mitte) und Andreas Fortenbacher, Geschäftsführer der Gesellschaft Leben und Wohnen (mit Gitarre), singen für die Kinder ein Liedchen.

Einrichtungsleiterin Sandra Lenders (hinten Mitte) und Andreas Fortenbacher, Geschäftsführer der Gesellschaft Leben und Wohnen (mit Gitarre), singen für die Kinder ein Liedchen.

Foto: Isabella Raupold

Kräftige Farben prägen die Kindertagesstätte Zauberwald, und dazu setzten die Kita-Kinder bei der Eröffnungsfeier noch einige kräftige Tupfer oben drauf. Denn sie sangen von Zwergen, Zauberern, Raupen und Drachen, die sich bei ihnen im Zauberwald treffen und tolle Sachen machen. Bürgermeister Marc Venten war beeindruckt und lobte das hübsche Lied, das nicht die einzige Besonderheit der integrativen Einrichtung sei. Er freue sich, dass die Stadt Korschenbroich mit der Lebenshilfe einen Träger gefunden hat, der Inklusion tatsächlich lebt. "Hier ist es normal, dass Kinder mit und ohne Beeinträchtigung miteinander umgehen und lernen, mit den Stärken und Schwächen der anderen umzugehen", so Venten.

Auf 2400 Quadratmetern Grundfläche hat die Stadt für die zweigeschossige Einrichtung mit angemessener Außenanlage 2,6 Millionen Euro verbaut. Die Einrichtung ist für 70 Kinder von unter einem Jahr bis zur Einschulung ausgerichtet. Andreas Fortenbacher, Geschäftsführer der zur Lebenshilfe gehörenden Leben und Wohnen GmbH, dankte Stadt und Verwaltung für die gute Zusammenarbeit. Die Lebenshilfe sei von Anfang an in die Planung einbezogen worden. Der Träger hat Spielgeräte, Möblierung und die Ausgestaltung der Räume mit Hängekreuzen für Schaukeln und Rutschen finanziert. Dafür hatte er knapp 250.000 Euro kalkuliert. Highlights in der Ausstattung sind Barrierefreiheit und zum Beispiel höhenverstellbare Waschbecken und Küchenteile. Diese können mit einem Rollstuhl unterfahren wie auch über Podeste erreicht werden, so dass sich Kinder mit und ohne Beeinträchtigung gegenseitig helfen können. Zur Eröffnung fasste Fortenbacher seine Wünsche an die Kinder und die Einrichtung in ein einfühlsames Lied, das er zur Gitarre sang. Matthias Nobis, Aufsichtsratsvorsitzender der Lebenshilfe, wünschte dem Haus, dass wie zur Eröffnungsfeier auf Dauer Freude, Glück und Sonnenschein überwiegen sollen. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke gab den Kindern mit auf den Weg: "Wir brauchen Menschen, die selber denken und aktiv sind".

Am 1. August ist der Zauberwald nach einer Übergangslösung in Kleinenbroich in das Haus am Jane-Addams-Weg eingezogen. "Die Kinder sind bereits angekommen", freute sich Einrichtungsleiterin Sandra Lenders über einen guten Start. Den hatte auch der vierjährige Ben. "Er ist total begeistert und will nie nach Hause", erzählte Bens Mutter Christiane Rütten.

Salvi Doege war gekommen, um sich zu informieren. Ihre Tochter Victoria geht bereits in einen Kindergarten, doch die Familie hat ein zweites Kind, das wahrscheinlich Förderbedarf hat. "Das ist hier alles unglaublich schön, auch der Außenbereich", stellte die Mutter fest, die sich den Zauberwald gut für ihr jüngeres Kind vorstellen kann und nun auch gern dessen ältere Schwester im selben Kindergarten untergebracht sähe.

(NGZ)
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