Korschenbroich Frühjahrsputz: 545 Säcke voller Unrat

Korschenbroich · Unter den Fundstücken waren auch Dinge, die eigentlich in den Sondermüll gehören. Auch Schüler packten beim Sammeln mit an. Die Stadt rechnet mit mehreren Tonnen Abfall. Die Helfer zeigten sich erschrocken über die Menge.

 Wollen Verantwortung für die Umwelt übernehmen: Julia Kluth sammelte am Samstag mit ihrer sechs Jahre alten Tochter Antonia in Liedberg wilden Müll in den Sträuchern. In nur einer Stunde füllten sie drei Plastiksäcke.

Wollen Verantwortung für die Umwelt übernehmen: Julia Kluth sammelte am Samstag mit ihrer sechs Jahre alten Tochter Antonia in Liedberg wilden Müll in den Sträuchern. In nur einer Stunde füllten sie drei Plastiksäcke.

Foto: cka

Im vergangenen Jahr kamen beim "Dreck-weg-Tag" in Korschenbroich 8,1 Tonnen Müll zusammen. Stadtpflege-Ingenieur und Organisator Johannes Günterberg rechnet damit, dass diese Zahl am Samstag übertroffen wurde. Mehr als 600 Bürger sammelten an Straßen- und Wegerändern achtlos weggeworfenen Müll ein. "Das sind gut 75 Teilnehmer mehr als 2015", sagt Günterberg.

Seine Mitarbeiter werden den gesammelten Unrat vor der fachgerechten Entsorgung im Restmüll in den nächsten Tagen wiegen. "Auf 8,1 Tonnen kommen wir diesmal locker." Unter den Fundstücken waren bei der Sammelaktion am Samstagmittag auch wieder kuriose Dinge wie zwei Eimer Frittenfett, Staubsauger, mehrere Teppichböden, Farbreste, Reisekoffer, alte Nummernschilder und jede Menge Flaschen.

Offenbar wurden viele Dinge ganz gezielt von Bürgern in Sträuchern oder an Wegen entsorgt. "Dafür habe ich kein Verständnis. Schließlich haben wir ein gut funktionierendes Entsorgungssystem in Korschenbroich", sagte Bürgermeister Marc Venten, der unter anderem mit seinem Vorgänger Heinz Josef Dick auf einer frisch gerodeten Fläche im Glehner Gewerbegebiet mehrere Säcke Unrat zutage förderte. "Wir haben auffällig viele Schnapsflaschen gefunden", berichtet Venten. Korn sei bei demjenigen, der die Flaschen dort entsorgt hat, sehr beliebt gewesen.

Der Korschenbroicher Verwaltungschef bedankte sich bei den freiwilligen Helfern für ihren Einsatz. "Der Müll liegt oft in Randlagen, wo die Stadt nicht so häufig vorbeikommen kann", erklärte Johannes Günterberg von der Korschenbroicher Stadtpflege. Seine Mitarbeiter haben insgesamt 545 blaue Müllsäcke verteilt und die gefüllten Plastikbeutel nach der Aktion wieder eingesammelt.

In Liedberg zum Beispiel wurden auch Grundschüler in den Frühjahrsputz eingebunden, die meist mit ihren Eltern durch die Straßen zogen. "Es ist mir wichtig, die Verantwortung für unsere Umwelt an die Kinder weiterzugeben", sagte Julia Kluth, die mit ihrem Mann Michael und ihren Töchtern Antonia (6) und Leni (2) ungezählte Plastikfetzen mit der Zange aus den Sträuchern zogen. Die "Top-Drei" des am häufigsten gefundenen Abfalls: Flaschen, Zigarettenschachteln und Plastik-Verpackungen. "Das ärgert mich", sagte Reinhard Döring (67). Er sammelte als stellvertretender Vorsitzender der Dorfgemeinschaft Pesch gemeinsam mit rund 70 weiteren Teilnehmern Müll in seinem Heimatort - unter anderem an der Liedberger Straße.

Döring zeigte sich in Anbetracht der Menge des wilden Mülls erschrocken: "Im vergangenen Jahr habe ich dort auch Müll gesammelt. Diesmal kam bestimmt 50 Prozent mehr Unrat zusammen."

Auch in anderen Stadtteilen Korschenbroichs waren freiwillige Helfer am Samstag unterwegs und sammelte kiloweise Müll ein.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort