Korschenbroich Früherer Kuhstall wird jetzt zu einem Hotel

Korschenbroich · Morgen eröffnet Gasthaus Stappen ein Hotel mit fünf Doppelzimmern. Die sechs Hotels in der Stadt sind gut ausgelastet.

 Steinhausen ist ab morgen um eine Attraktion reicher: Die Restaurantbetreiber Carmen und Frajo Stappen eröffnen ein kleines Hotel.

Steinhausen ist ab morgen um eine Attraktion reicher: Die Restaurantbetreiber Carmen und Frajo Stappen eröffnen ein kleines Hotel.

Foto: Lothar Berns

Voll besetzt ist der Parkplatz hinter dem Gasthaus Stappen. Doch wo sonst die Autos der Gäste stehen, reihen sich aktuell Handwerkerautos und Hochdachkombis aneinander. Denn noch geht es geschäftig zu in Korschenbroichs neuestem Hotel: Der Dekorateur montiert die Gardinenstangen, der Installateur die letzten Waschbecken, und der Fernsehtechniker ist ebenso vor Ort wie der Maler. Doch Hotelchefin Carmen Stappen bleibt gelassen, und das, obwohl bis Sonntag alles fertig sein muss. Dann nämlich möchten sie und ihr Mann Frajo Stappen der Öffentlichkeit erstmals die fertigen Hotelzimmer präsentieren.

Den Plan, ein kleines Hotel zu bauen, hegte das Ehepaar schon länger: "Immer wieder haben Gäste angefragt, ob sie bei uns auch übernachten können. So war es für uns eine schlüssige Idee, das leerstehende Wohnhaus meiner Schwiegereltern in ein Hotel zu verwandeln", sagt Carmen Stappen.

Dazu wurde das Gebäude, das ursprünglich sogar als Kuhstall diente, komplett entkernt. Entstanden sind fünf moderne Doppelzimmer, in denen die Farben hellgrau sowie beige dominieren, und die edel und behaglich zugleich anmuten. Dabei hat die gelernte Hotelfachfrau Wert auf Details gelegt: Auf Regenduschen, gute Klimatisierung und fußwarme Fliesen in den Bädern. Drei bis vier Sterne würde sie ihren Hotelzimmern verleihen, sagt sie. Rund 400.000 Euro hat das Ehepaar investiert und dabei ausschließlich mit regionalen Handwerkern aus Korschenbroich und Gladbach zusammengearbeitet.

Im September ist das Hotel an einem Wochenende zum ersten Mal ausgebucht. Mit Langzeiturlaubern rechnet sie nicht, vielmehr mit Gästen, die nach Feierlichkeiten übernachten, mit Messebesuchern, Geschäftsreisenden und Kurzzeit-Touristen. Auch Schloss Dyck mit seinen Großveranstaltungen soll die Gästebetten füllen.

Nach einer Erhebung des statistischen Landesamtes IT.NRW steht Korschenbroich gut da, was die Auslastung der Hotels angeht: Die sechs Hotels mit insgesamt 319 Betten wiesen im Mai 2016 eine mittlere Auslastung von knapp 80 Prozent aus. Der gesamte Rhein-Kreis Neuss kam im Schnitt auf 43 Prozent. Auch die Aufenthaltsdauer ist mit rund elf Tagen extrem lang. Warum die Stadt so gut abschneidet, konnte man sich weder bei der Stadtverwaltung noch bei der DEHOGA Nordrhein auf Nachfrage unserer Redaktion erklären. Carmen Stappen vermutet: "Bei den Langzeitübernachtungen handelt es sich wohl um Monteure und Handwerker. Vielleicht zieht Korschenbroich mit seiner Lage mitten im Kreis aber auch Gäste aus angrenzenden Städten an."

(NGZ)
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