Korschenbroich "Frauen fehlen in Führungspositionen"

Korschenbroich · Nora Osmani (38) ist die neue Gleichstellungsbeauftragte im Korschenbroicher Rathaus.

 Ist jetzt für Gleichstellungsfragen zuständig: Nora Osmani.

Ist jetzt für Gleichstellungsfragen zuständig: Nora Osmani.

Foto: Wiedner-Runo

Für die persönliche Lebensführung wünscht sich Nora Osmani, Familie und Beruf gut vereinbaren zu können. Beruflich ist es eine ihrer Aufgaben, andere auf einem solchen Weg zu unterstützen. Die 38-Jährige ist als Angelika Brieskes Nachfolgerin die neue Gleichstellungsbeauftrage im Rathaus. Nach einer Ausbildung zur Werbekauffrau und einem betriebswirtschaftlichen Studium war sie Pressesprecherin beim gemeinnützigen Verein "Menschen im Zentrum". Die Erfahrung in der Öffentlichkeitsarbeit kommt ihr zugute, da sie die Pressearbeit der Stadt als Vertretung unterstützt. Zum Bereich der Gleichstellung betont sie, dass sich die Schwerpunkte in den zurückliegenden Jahrzehnten verschoben haben. Anders als früher geht es nicht mehr primär darum, die Qualifikation von Frauen zu erhöhen. Jetzt können sich Frauen und Männer beraten lassen, wie der Wiedereinstieg in den Beruf gelingt, welche Möglichkeiten Teilzeitarbeit bietet. Am Donnerstag, 2. November, bietet Osmani von 15.30 bis 17 Uhr eine erste allgemeine Sprechstunde im Rathaus an.

Als Gleichstellungsbeauftragte nimmt sie an Bewerbungsgesprächen in der Verwaltung teil. "Meine Aufgabe ist es zu sehen, dass Frauen bei gleicher Qualifikation zu ihrem Recht kommen", sagt sie und merkt an: "Der Frauenanteil in der Verwaltung ist inzwischen sehr hoch, schon allein wegen der überwiegend weiblichen Angestellten in den Kindertagesstätten. Doch bei den Führungspositionen gibt es Nachholbedarf." Osmani will Frauen ermutigen, sich intern und extern auf Führungspositionen zu bewerben. Zugleich weiß sie, dass in diesem Punkt verschiedene Faktoren mitspielen. Viele Frauen sind zum Beispiel in Teilzeit beschäftigt, was sich schwer mit einer Führungsposition verbinden lässt. "Ich habe ja auch bei mir überlegt, ob die Stundenzahl nicht zu hoch ist. Da braucht man ein gutes Netzwerk", sagt die verheiratete Mutter von Zwillingen, die im Sommer eingeschult wurden.

Als eine Herzensangelegenheit bezeichnet sie das Profinetzwerk für Frauen in Führungspositionen und Unternehmen. Hier arbeitet Osmani eng mit der Kaarster Kollegin Sigrid Hecker zusammen. Osmani ist Mitglied im Arbeitskreis "Kompass Wiedereinstieg", der Auskünfte über Ansprechpartner und Angebote rund um das Thema Berufsrückkehr und Wiedereinstieg nach der Familienpause gibt.

(anw)
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