Korschenbroich Fotografien und Skulpturen im Kunsthaus

Korschenbroich · Rainer Lange, Wilhelm Tinnemann und Heidrun Mottyll stellen jetzt gemeinsam in Liedberg aus.

 Ausstellung im Kunsthaus Dreho (v.l.): Rainer Lange, Heidrun Mottyll und Wilhelm Tinnemann.

Ausstellung im Kunsthaus Dreho (v.l.): Rainer Lange, Heidrun Mottyll und Wilhelm Tinnemann.

Foto: ILG

Rainer Lange aus Herten sowie Wilhelm Tinnemann und Heidrun Mottyll aus Herne sind Freizeitkünstler, die sehr viel Talent erkennen lassen. Und so kam es, dass Gabriela Drees-Holz das Trio jetzt in ihrem "Kunsthaus Dreho", Hagweg 1 in Liedberg ausstellen lässt.

Diese Ausstellung ist auch für Kunstinteressierte sehenswert, die die drei Künstler und ihre Werke kennen oder zu kennen glauben. Denn sie zeigen jetzt Etliches, was eher untypisch für sie ist. Da ist zum einen der promovierte Maschinenbauingenieur Rainer Lange. Der Skandinavien-Liebhaber hat sich bereits seit den 1980er Jahren zum Fotografen ausbilden lassen. Er zeigt Provence-Fotos - und zwar in Farbe, so sehr ihm sonst die Schwarz-Weiß-Fotografie auch am Herzen liegt. Ihm gelingt es, dem Betrachter seiner Fotos den Eindruck zu vermitteln, selber vor Ort zu sein. Der Charme des Morbiden fasziniert ihn ganz offensichtlich, und neben altem Gemäuer sind auch alte Autos zu sehen - "Enten". Wichtig zu wissen: Bei seinen Fotos ist nichts arrangiert oder bearbeitet. Bei den Mohn-Impressionen hat Lange mit dem Kontrast von Schärfe und Unschärfe gearbeitet. Und noch etwas: Quadratische Formate sind typisch für die Fotokunst von Rainer Lange.

Heidrun Mottyll (57) aus Herne ist seit 30 Jahren als Künstlerin aktiv, aber erst seit anderthalb Jahren arbeitet sie mit Ton. Ihre Keramiken geben dem Betrachter keine Rätsel auf: Es sind keine abstrakten Gebilde, sondern Persönlichkeiten, die sehr oft an Fabelwesen aus dem Tierreich erinnern. Mitunter fügt Heidrun Mottyll im Ofen Gebranntes und per Zufall Gefundenes zu einer Einheit zusammen. "Ich möchte, dass diese Exponate mit einem Augenzwinkern betrachtet werden", sagt die gelernte Industriekauffrau, die ihren Fabeltieren höchst menschliche Wesenszüge verleiht - wie "der Wadenbeißer" oder der "Innere Schweinehund" beweisen. Ihre kleinen Kunstwerke verströmen ganz einfach Heiterkeit.

Wilhelm Tinnemann - er kommt ebenfalls aus Herne - malt mit Öl und Acryl. In Liedberg ist jetzt kein einziges Bild des 76-Jährigen zu sehen, weil er ausschließlich Skulpturen ausstellt. Der Techniker im Ruhestand ist auch als Künstler ein Perfektionist. Bevorzugte Materialien für seine Skulpturen sind Stein und Holz.

Da Wilhelm Tinnemann ausschließlich im Außenbereich ausstellt, hat er sich auf Steinskulpturen beschränkt. Die Exponate sind äußerst unterschiedlich, wobei organische, fließende Formen dominieren. Das Figürliche liegt ihm ebenso wie das Abstrakte, aufs Äußerste Reduzierte.

(barni)
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