Korschenbroich Ferienspiele in St. Andreas: Reise zum eigenen Ich

Korschenbroich · Eine quirlige Vorfreude mit einem Schuss Lampenfieber war geradezu greifbar, als die letzten Minuten vor der Aufführung "Ich bin Ich" im Andreas-Jugendheim angezählt waren. Vier Tage lang hatten acht Mädchen und sechs Jungen die Osterferien genutzt, um im Theater-Workshop, unterstützt von der Gladbacher Theaterpädagogin Catherin Reimann, verschiedene Bereiche des Schauspielens zu entdecken.

 Sie waren mit Feuereifer dabei und überzeugten bei der späten Vorführungen: die Projektteilnehmer.

Sie waren mit Feuereifer dabei und überzeugten bei der späten Vorführungen: die Projektteilnehmer.

Foto: Westerholz

Dabei konnten die Nachwuchsdarsteller mit Blick auf das eigene Ich sich selbst und andere von einer vielleicht unbekannten Seite kennenlernen. Höhepunkt war die Aufführung vor Eltern und Freunden. Mit Elementen des Improvisationstheaters knüpfte die Gruppe lebhaft eine darstellerische Collage zur Identität. Dafür stellten sich zur Musik zunächst alle Akteure einzeln vor. Ein Kind hatte eine Blume mitgebracht, weil die angeblich bezeichnend für ein Mädchen sei.

Nach und nach machte sich die Gruppe so auf die Suche nach dem angeblich Typischen für Jungen und Mädchen. Als Könige träumten die Darsteller in Miniszenen von einer besseren Welt ohne Krieg und Armut. Zwei Pantomimen erzählten gesten- und aktionsreich vom Streiten und Versöhnen. In aufeinander folgenden Einsätzen vereinten sich zum Finale alle mit Klopfen, Stampfen, Trommeln und Pfeifen zur vieltönigen Klangmaschine. Da hieß es ergänzend zum "Ich bin Ich": "Manchmal schaffen wir auch ein Wir". Am Ende gab es kräftigen Applaus. Der achtjährige John war zuvor aufgeregt, doch bei der Aufführung ließ er sich davon nichts anmerken. Er meisterte seinen Part im pfiffigen Spiel. Ihm, wie auch Sophia (9), hatte besonders gut gefallen, dass im Workshop jeden Tag etwas Neues thematisiert und eingeübt worden war.

Dabei ging es an allen Tagen um Facetten rund ums Ich. Dazu gehörten Träume sowie Gedanken über Vergangenheit und Zukunft, der kleine Clown, der in jedem wohnt und ab und zu herausgelassen wird und schließlich Fragen um Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Jungen und Mädchen. Die Theaterversion war von alledem ein munteres und mit offensichtlichem Spaß umgesetztes Extrakt.

Theaterpädagogin Catherin Reimann war von ihrer 14-köpfigen Truppe begeistert. "Die Kinder haben sich hier alle mit vielen Ideen eingebracht."

(anw)
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