Korschenbroich Fahndung nach Grusel-Clown mit Machete

Korschenbroich · Die Polizei sucht einen Unbekannten, der am Samstagabend einen Passanten im Ortsteil Pesch erschreckte. Der bundesweite Trend ist damit in Korschenbroich angekommen. Profi-Clown Antoschka ist darüber entsetzt.

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Foto: dpa, esl ms mov kno

Seit Wochen erschrecken Unbekannte, maskiert mit gruseligen Clown-Fratzen und Kostümen, deutschlandweit die Menschen. Nun ist der unheimliche Trend auch in Korschenbroich angekommen. Am Samstagabend hat ein Grusel-Clown mit Machete einen Passanten in Korschenbroich erschreckt.

Der junge Mann war an der Straße Weißer Weg in Pesch unterwegs, als sich der Unbekannte in einem bunten Ganzkörperanzug, der blau, rot und gelb gestreift und mit Stoff-Frottee-Knöpfen besetzt war, von hinten näherte. Wie die Polizei gestern mitteilte, war das Gesicht des Unbekannten bedeckt mit einer "bösen Clown-Maske mit spitzen Zähnen und aufgemaltem Blut an der Mundpartie". Der Täter war etwa 1,90 Meter groß und trug eine Perücke mit roten Haaren und Halbglatze. Der vermutlich männliche Täter hielt einen Gegenstand in der Hand, den der Zeuge später als Machete beschrieb.

Ob es sich tatsächlich um eine echte Waffe oder ein Spielzeug handelte, ist laut Polizeisprecherin Daniela Dässel noch unklar. Das Opfer flüchtete zunächst und informierte von Zuhause aus die Polizei. "Der Zeuge war verängstigt. Er konnte das nicht als Spaß abtun", sagt Dässel, die keinen Zweifel an der Aussage des Zeugen hat. Denn auch Falschmeldungen kursieren immer wieder in sozialen Netzwerken. Die Polizei hat ein Strafverfahren eingeleitet. Hinweise von Zeugen nimmt die Kripo unter der Telefonnummer 02131 3000 entgegen. Die Polizei betont, natürlich dürfe man sich zu Halloween verkleiden. Im strafbaren Bereich befinde man sich erst, wenn sich jemand verletzt oder einen Schock erleidet. Es sei nicht sinnvoll, sich gegen die Grusel-Clowns zur Wehr zu setzten. "Wenn man sich der Situation entziehen kann, ist das immer die bessere Wahl", sagt Polizeisprecherin Daniela Dässel. Zudem sollten Opfer schnell die Polizei informieren.

Auch drei Neusser im Alter von 18 bis 19 Jahren müssen sich nach einem ähnlichen Vorfall am Wochenende verantworten. Sie werden verdächtigt, in der Nacht zu Sonntag gegen 0.40 Uhr Autofahrer erschreckt und zu Fuß verfolgt zu haben. Dabei trugen sie sogenannte "Anonymous-Masken". Polizisten konnten die jungen Männer nach Hinweisen von Zeugen stellen.

Der Trend, Unschuldige mit Horrormasken in Clown-Optik zu erschrecken, ärgert Ekaterina Mozhaeva massiv. Sie arbeitet seit rund 40 Jahren als Clown Antoschka auf der ganzen Welt. "Eigentlich ist der Clown etwas Optimistisches. Diese Menschen ruinieren das Image von Clowns", sagt die Frau, die in Korschenbroich-Glehn lebt. Clown-Phobie und negativ behaftete Assoziationen hat es schon häufiger gegeben, als Beispiel nennt sie Buch und Film "Es" von Steven Spielberg oder auch Überfälle, bei denen sich Täter mit Clown-Masken unkenntlich machten.

"Diese Menschen nutzen die Skurrilität der Figur", sagt Antoschka. Dabei sei der Clown ein sehr einfühlsames Wesen. "Ein Clown stellt zwar die Welt auf den Kopf, aber er ist nie brutal oder böse. Clowns zaubern traumatisierten Menschen normalerweise ein Lächeln ins Gesicht", sagt sie und hofft, dass der Trend so schnell, wie er gekommen ist, auch wieder vorbei ist.

(NGZ)
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