Korschenbroich Experte analysiert die Kämmerei

Korschenbroich · Vertreter der Landesbank Hessen-Thüringen referierte vor Hauptausschuss.

Die Stadt schiebt einen Schuldenberg von 81,51 Millionen Euro vor sich her. Wie die Kämmerei, an der Spitze der Erste Beigeordnete Thomas Dückers, mit den Außenständen umzugehen hat, das beleuchtete jetzt Frank Steinhoff. Der Vertreter der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) hatte eine Analyse des Schulden- und Derivateportfolios für die Ratsfraktionen vorbereitet.

Allerdings merkte er direkt zu Beginn seines komplizieren Vortrages an: "Wir beraten Großkunden in Nordrhein-Westfalen, dazu gehören auch die Kommunen." Steinhoff wollte nicht den Eindruck erwecken, dass die Kämmerei schlechte Arbeit leiste - im Gegenteil. Und so stellte er mehrfach heraus: "Sie sind relativ günstig im Vergleich zu anderen Kommunen finanziert."

Im Einzelnen stellte Steinhoff dem Hauptausschuss das aktuelle Schuldenportfolio der Stadt mit 22 Investitionskrediten, vier Kassenkrediten und einem (Zinssicherungs-)Derivat vor. "Insgesamt sind vier Kredite variabel verzinslich finanziert. Das heißt, der Zinssatz dieser Kredite wird regelmäßig an das aktuelle Marktzinsniveau angepasst", hatte er die Erklärung direkt parat. Zudem sei der variabel verzinsliche Investitionskredit über ein (Zinssicherungs-)Derivat langfristig abgesichert. Als wesentliche Empfehlung gab der Landesbank-Vertreter der Stadtkämmerei den Hinweis, "dass Zins- und Schuldenmanagement regelmäßig zu verfolgen".

Bürgermeister Marc Venten bedankte sich bei Steinhoff, der mit seinem Referenten Rainer Schiffer angereist war, für die umfassenden Informationen. Peter Berger, finanzpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion und von Hause aus selbst Banker, stellte zufrieden fest: "Die Kämmerei ist gut unterwegs." Er sah keine Veranlassung, dass sich die Politik steuernd in die Arbeit der Kämmerei einmische: "Ich weiß, das Thema Zinsentwicklung ist bei der Verwaltung in guten Händen." Diesen Ansatz teilte Jochen Andretzky (Grüne), der Dückers "erfolgreiche Arbeit" bescheinigte". Eine von Paul Jahny (SPD) geforderte Dienstanweisung, um ein mögliches Risikomanagement straffer zu regeln, ist in Vorbereitung.

(-wi)
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