Der 49-Jahre alte Brite aus Stoke-en-Trent - der Geburtsstadt des Popstarts Robbie Williams - kam einst als Soldat nach NRW, blieb nach seiner Zeit in den Kasernen Münster und Mönchengladbach am Niederrhein. Der Liebe wegen wurde er sesshaft in Liedberg, seit 2002 führt er den "Fudge Shop" für britische Spezialitäten in Mönchengladbach. Erst an der Dahlener Straße, mittlerweile an der Barbarossastraße 35. Alle zwei Wochen verkauft er seinen britschen Cheddar-Käse, Marmelade, Tee und Haggis auch in Grevenbroich auf dem Feierabendmarkt. Doch mit einen möglichen Brexit könnte das vorbei sein. Seine Ware importiert er wöchentlich aus England.

Erst gestern kam er mit einer Lkw-Ladung zurück und füllte das Warenlager auf. "Mein Tipp: England steigt aus der EU aus", sagt Vernon. "Und das wäre für mich tödlich." Zumindest für sein Geschäft. Denn mit den möglichen Zöllen würden die Preise für sein Angebot plötzlich steigen. "Wie hoch, kann man nicht erahnen, es ist alles einfach so ungewiss", sagt Vernon.

Auch seine persönlich Zukunft wäre mit dem Brexit kaum vorhersehbar. Als Nicht-EU-Bürger erlischt dann seine Aufenthaltsgenehmigung und er bräuchte ein Visum für Deutschland - obwohl er seit 15 Jahren schon hier lebt. Nur zu gern würde er deswegen heute sein Kreuzchen auf einen Wahlzettel zeichnen.

Doch das bleibt ihm verwehrt. "Dafür lebe ich zu lange in Deutschland", sagt er. "Es ist schon komisch dass ich, wie eine Millionen andere Engländer im EU-Ausland auch, von der Wahl ausgeschlossen werden", ärgert er sich.

Im Herzen wird Vernon aber wohl immer ein Europäer bleiben. "In England geboren, französischer Nachname, Wahlheimat Deutschland. "Ich bin ein echter Europäer."