Korschenbroich Ein Platz auf einer Bank aus Schülerhand

Korschenbroich · Die Bürgerstiftung fördert die Projektwerkstatt der Hauptschule. Hier stellen handwerklich begabte Schüler Bänke her.

 Schüler der Projektwerkstatt der Hauptschule bauen Holzbänke. Einige in Auftrag des Bürgervereins.

Schüler der Projektwerkstatt der Hauptschule bauen Holzbänke. Einige in Auftrag des Bürgervereins.

Foto: Detlef Ilgner

Die ersten Holzbänke haben das Probesitzen mit Bravour bestanden. Die Damen von Haus Tabita und Haus Timon sind sich einig: Auf Holz sitzt es sich besonders angenehm. Sie freuen sich über die neuen Sitzgelegenheiten, die in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft von Schülern der Hauptschule gefertigt wurden. "Uns war klar, dass wir die ersten Bänke nehmen. Das ist ein Zeichen der Wertschätzung und der partnerschaftlichen Nachbarschaft", betonte Diakonieverwaltungsratsvorsitzender Uwe Amelungk überzeugt von der Qualitätsarbeit. Die entsteht in der neuen Projektwerkstatt der Hauptschule. Die Bürgerstiftung erkennt darin für Schüler einen Türöffner in die Berufswelt und bietet Unterstützung.

Dank der großzügigen Spende eines Sponsors, der nicht genannt werden möchte, richtete die Bürgerstiftung die Werkstatt komplett neu ein. Zu den Neuanschaffungen gehören eine Kantenschleifanlage mit Absaugvorrichtung und weitere hochwertige Industriegeräte. "Darauf können die Schüler den sicheren Umgang mit Maschinen lernen. Das hat Priorität. Dann kommt die Qualität der Arbeit", betont Thomas Goldmann, Vorsitzender der Bürgerstiftung. Er ist überzeugt, dass über die Projektwerkstatt ein "kleines Fundament für die berufliche Perspektive" gesetzt wird, und fügt hinzu: "Das große Fundament müssen die Schüler dann selbst legen".

Goldmann gibt dem Lehrer Sascha Naumchuk und den Schülern im Team beste Noten. Den Lehrer wiederum freut, dass die Schüler besondere Kompetenzen erlernen und einen Einblick in den Berufsalltag gewinnen. Ihm ist es wichtig, dass sie zum Beispiel lernen, sehr präzise zu arbeiten. "Tun sie das nicht, ist die Bank nicht sicher", betont Naumchuk. Er hat die Werkstatt in verschiedene Bereiche für die Fertigung von Einzelteilen, das Zuschneiden und die Montage unterteilt und achtet streng auf die Einhaltung der Sicherheitsvorkehrungen. Weitere Unterstützung bietet der Projektpartner Philipp Schlang, in dessen Werkstatt sich die Schüler trafen, als die schuleigene Werkstatt neu eingerichtet wurde. In Schlangs Tischlerei können sie zudem unter Anleitung große Bretter zuschneiden, deren Ausmaße die räumlichen Voraussetzungen der Schulwerkstatt überfordern würden.

Schüler Leon Maskulin hat sich im Wahlpflichtunterricht für den Bereich entschieden und ist begeistert. "Die Arbeit hier ist sehr schön und abwechslungsreich. Ich bin sehr glücklich, dass wir das machen können und uns die Bürgerstiftung unterstützt", sagt der 15-Jährige, der mit einer Ausbildung im KFZ-Bereich liebäugelt. Er arbeitet auch in der Freizeit gerne mit Holz und absolvierte ein Schülerpraktikum in der Tischlerei Schlang. Die Mitschüler stimmen ihm zu, so auch Pawel Wisnieski. Er erkennt in der Projektwerkstatt eine schon recht konkrete Hinführung in seine berufliche Zukunft, für die er das Schreinerhandwerk in die engere Wahl gezogen hat.

Begeistert von der Projektwerkstatt träumt Goldmann bereits von weiteren Vorhaben. "Mittelfristig könnte das Spektrum vielleicht um Tisch und Hocker erweitert werden. Dann könnte ein Schüler im Alleingang einen Hocker als sein Werkstück arbeiten", so Goldmann. Zurzeit werden für die Bänke Tanne und Fichte verwendet. Auch hier denkt Goldmann bereits weiter, zieht andere Hölzer in Betracht und murmelt leise: "Man fängt ja nicht mit dem Meisterstück an."

(NGZ)
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