Korschenbroich Diakonie investiert in betreutes Wohnen

Korschenbroich · Die Baugenehmigung für den Holzkamp ist erteilt. Seit Wochenbeginn wird die Baustelle in Kleinenbroich eingerichtet. Dort entstehen 24 Wohnungen, 16 Tagespflegeplätze. Die Diakonie gibt die Investitionshöhe mit 4,5 Millionen Euro an.

 Die Baustellenvorbereitungen laufen seit dieser Woche.

Die Baustellenvorbereitungen laufen seit dieser Woche.

Foto: R. Wiedner-Runo

Die Baustellenvorbereitungen im Kleinenbroicher Holzkamp sind angelaufen. Gegenüber von Haus Tabita ragt bereits ein großer Bauzaun in die Höhe. Dort werden in den nächsten Monaten 24 altengerechte Wohnungen und 16 Tagespflegeplätze entstehen. Obschon sich der Baubeginn um etwa drei Monate verzögert hat, erklärt Diakonie-Vorstand Bernd Gellrich: "Wir wollen im Herbst 2018 fertig sein." Die zunächst angesetzte Investitionshöhe von 4,2 Millionen Euro hat sich zwischenzeitlich auf 4,5 Millionen erhöht.

Den Preisanstieg begründet Gellrich mit der allgemeinen Kostensteigerung im Baugewerbe. "Das ist ein generelles Problem, damit haben wir alle zu kämpfen." Die Ausschreibungen laufen derzeit noch. Allerdings macht Gellrich für den Wohlfahrtsverband auch deutlich: "Wir setzen alles daran, um die Investitionshöhe von jetzt 4,5 Millionen Euro einzuhalten."

Auch wenn die Bauarbeiten schon anlaufen, will die Diakonie nicht auf einen offiziellen Spatenstich als "symbolischen Akt" verzichten. Der Termin ist für den Monat August angedacht, er muss noch abgestimmt werden. In dem Rahmen wollen die Verantwortlichen auch den Namen offiziell bekannt geben. "Es soll Dietrich-Bonhoeffer-Haus heißen", erklärt Verwaltungsratsvorsitzender Uwe Amelungk. Dabei hat sich der Verwaltungsrat nicht nur an der Anschrift, also an der Dietrich-Bonhoeffer-Straße, orientiert, sondern auch am benachbarten Wohngebiet mit den Straßennamen vieler Widerstandskämpfer. Mit dem Neubau in Kleinenbroich und dem damit verbundenen Angebot reagiert die Diakonie im Rhein-Kreis Neuss auf die demografische Entwicklung in der Region. "Der Bedarf ist vorhanden", spricht Bernd Gellrich die große Nachfrage an. "Immer mehr Menschen verlassen im Alter ihr Eigenheim und suchen die Nähe zu Pflegeeinrichtungen", weiß auch Verwaltungsratsvorsitzender Uwe Amelungk.

 Das Diakonische Werk Rhein-Kreis Neuss baut im Kleinenbroicher Holzkamp: So soll das Dietrich-Bonhoeffer-Haus später aussehen.

Das Diakonische Werk Rhein-Kreis Neuss baut im Kleinenbroicher Holzkamp: So soll das Dietrich-Bonhoeffer-Haus später aussehen.

Foto: W. Maier

"Wir haben bereits eine lange Interessentenliste", erklärt Heribert Lehnacker, Fachbereichsleiter für die ambulante Pflege. Doch weder er, noch Rainer Gerdau, Senioren-Einrichtungsleiter von Tabita und Timon, ist über die rasante Nachfrage erstaunt. Allerdings müssen sich die Interessenten noch gedulden. "Wir werden mit der Vermietung erst durchstarten, wenn der Bezugstermin verlässlich feststeht", sagt Amelungk. Und Gellich wirbt um Geduld: "Das wird nichts vor Frühjahr 2018. Wir müssen den Fertigstellungstermin halten können, denn Verlässlichkeit ist wesentlich."

Die Zwei- und Drei-Zimmerwohnungen sind zwischen 45 und 85 Quadratmeter groß. Alle Wohnungen verfügen über eine Terrasse beziehungsweise einen Balkon und über einen Stellplatz. "Natürlich hat jeder Bewohner auch die Möglichkeit, bei Bedarf die klassische Pflege hinzubuchen", erklärt Lehnacker das Modell vom betreuten Wohnen.

(NGZ)
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