Korschenbroich Deuss: Investor will neuen Gasthof bauen

Korschenbroich · Jetzt herrscht Klarheit in Pesch: Winfrid Stoffel von der gleichnamigen Vermögensverwaltung will am Gaststätten-Plan für das "Deuss-Areal" festhalten. Für Vereine dürfte das Erleichterung bedeuten. Bis Herbst 2019 soll alles fertig sein.

 Bauherr Winfrid Stoffel (l.) mit Architekt Joachim Hein im Biergarten des ehemaligen Gasthofes Deuss. Dieser soll wiederbelebt werden - der Investor will auch an den Platanen festhalten.

Bauherr Winfrid Stoffel (l.) mit Architekt Joachim Hein im Biergarten des ehemaligen Gasthofes Deuss. Dieser soll wiederbelebt werden - der Investor will auch an den Platanen festhalten.

Foto: Hans-Peter reichartz

Gute Nachrichten kommen aus Pesch: Investor Winfrid Stoffel, der den alten Gasthof Deuss gekauft hat, möchte an seinem Gaststätten-Plan festhalten. Bis Herbst 2019 sollen Vereine eine neue Versammlungsstätte erhalten und zusätzlich mehrere Wohnungen auf dem Areal entstanden sein. Bereits nach der nächsten Sitzung des Stadtrats Ende März könnte Bewegung in die Sache kommen. "Wir wollen so schnell wie möglich mit den Bauarbeiten starten", sagt Stoffel, der mit Blick auf das derzeit trist anmutende Areal betont: "Es ist mein ureigenes Interesse, daraus etwas Schönes zu machen." Das Investitionsvolumen: rund neun Millionen Euro.

In den vergangenen Wochen brodelte die Gerüchteküche kräftig: In Pesch wusste kaum jemand genau, ob und wie es mit der Ruine im Ortskern weitergeht. Jetzt steht fest: Das, was noch von dem im Oktober 2016 geschlossenen Traditions-Gasthof übrig ist, soll mit Ausnahme des Saals und des Platanen-Biergartens abgerissen werden. Die Bausubstanz ist laut Stoffel zu schlecht, weil sich Holzwürmer durch die Balken fressen, die Decken zu tief seien und Brandschutzvorschriften nicht mehr eingehalten werden könnten. Auch das rote Fachwerk soll demnach komplett verschwinden. Eine entsprechende Abrissgenehmigung liege Winfrid Stoffel bereits vor.

Seit einiger Zeit hatte sich auf dem Grundstück an der Ecke Pescher/Kleinenbroicher Straße nichts mehr getan; der Gasthof an sich ist bisher nur zur Hälfte abgerissen worden - auch, um den dahinterliegenden Saal zu schützen. Der Grund für die Verzögerungen in der Planungsphase der Neubauten: ein Lärmschutz-Problem bei den Wohnungen, die auf dem Areal entstehen sollen. "Wohnbebauung und Gastronomie beißen sich normalerweise, weil Gastronomie immer Geräusche verursacht. Um den Lärmschutz zu gewährleisten, mussten wir ein Konzept erstellen", sagt Architekt Joachim Hein. Der Korschenbroicher sorgt jetzt für den Feinschliff des Bauantrags, der innerhalb der nächsten zwei Wochen eingereicht werden soll.

In Bezug auf die Lärmschutz-Problematik spricht der Architekt von einem "langen Tüfteln". In Zusammenarbeit mit Schallschutz-Experten sei schließlich eine "geniale Lösung" gefunden worden: Die lärmverursachenden Parkplätze für die Bewohner des Hauses sowie für Besucher der künftigen Gaststätte sollen überbaut werden; eine Art "Einbahnstraße" als Schneise zwischen Gaststätte und Wohnungen soll künftig zu den Stellplätzen führen.

Investor Winfrid Stoffel möchte nicht, dass der Eindruck entsteht, dass sich in Sachen Gasthof nichts tut. Er ist zuversichtlich, dass die Bauarbeiten bis Herbst nächsten Jahres abgeschlossen sein werden - sofern sich rasch alle Handwerker an die Arbeit machen können. Auf sie wartet nicht nur in Sachen Neubau mehrerer Wohneinheiten (zusammengerechnet 2500 Quadratmeter) und der Gaststätte (500 Quadratmeter) jede Menge Arbeit: Auch der Saal, von dem momentan lediglich die Außenhülle steht, muss vollständig saniert werden. Das Gebäude braucht einen neuen Boden; außerdem sollen größere Fenster eingesetzt werden. An den Platanen möchte Investor Stoffel ebenfalls festhalten: Der Garten soll künftig wieder als Biergarten genutzt werden können.

(cka)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort