Korschenbroich Dem Geheimnis der Perlen auf der Spur

Korschenbroich · Beim Literatur-Festival "Korschenbroich liest" drehte sich alles um das Thema Perle: in der Kulturgeschichte, als Schmuck und in der Küche.

 Hatten ein "perliges" Programm zusammengestellt (v.l.): Rita Mielke, Peter Schmitt und Magrit Hoppen.

Hatten ein "perliges" Programm zusammengestellt (v.l.): Rita Mielke, Peter Schmitt und Magrit Hoppen.

Foto: LB

Sie galten als Insignien der Macht, als Symbol der Reinheit, und sie verbreiten immer noch einen Hauch von Luxus. Heinrich Heine haben sie zu Gedichten inspiriert, und Coco Chanel hat sie getragen: Um Natur- und Schmuckperlen ging es jetzt bei "Korschenbroich liest". Da auch in der Kulinarik vieles perlenförmig, zumindest aber rund ist, hatte "Korschenbroich liest"-Initiatorin Rita Mielke ins Liedberger Landgasthaus eingeladen, wo Chefkoch Peter Schmitt den rund 50 Gästen essbare Perlen servierte. Für die Gemüsebrühe hatte er eigens Gemüseperlen und für den Feldsalat Quittenperlen ausgestochen. "Gemüseperlen machen viel Mühe, weshalb sie nur zu besonderen Anlässen auf der Speisekarte stehen", erläuterte er.

Das Geheimnis um die Perlen, die klein wie Stecknadelköpfe den Cocktail dekorierten und fruchtig schmeckten, als sie auf der Zunge zerplatzten, verriet er allerdings nicht.

"Perlen gelten seit Jahrtausenden als magisch und geheimnisvoll", hatte Rita Mielke schon eingangs festgestellt. Im Laufe des Nachmittags berichtete sie dann von der Kulturgeschichte der Perle: Vom ältesten Perlenschmuck, der sich heute im Louvre in Paris befindet und aus der Zeit um 4500 vor Chr. stammen soll; von Nero, der sich in einer Sänfte durch Rom tragen ließ, die innen mit Perlen und Seide ausgekleidet war; und von Napoleon I., der seiner zweiten Frau zur Geburt seines Sohnes eine Perle schenkte, die später für mehr als zwei Millionen Euro versteigert wurde und als teuerste Perle der Welt gilt.

Dass sich Frauen dennoch Perlenschmuck leisten können, verdanken sie dem japanischen Perlenkönig Kokichi Mikimoto, der um das Jahr 1900 die Massenproduktion von Zuchtperlen erfunden hat. Was der Beliebtheit der Perle keinen Abbruch tat. Unechte Perlen trügen zu einem gesunden Gleichgewicht zwischen dem Bankkonto und dem Appetit auf Schmuck bei, soll Coco Chanel einst gesagt haben.

Passend zum Thema stellte die Mönchengladbacher Perlenkünstlerin Margit Hoppen Halsketten, Armbänder und Ringe aus Schmuckperlen aus. Bei den Besucherinnen kam die gelungene Mischung aus Kulturgeschichte, Kulinarik und Schmuckausstellung gut an. "Fein, kurzweilig und außergewöhnlich", sagte Sabine Bahr, die mit ihrer Schwester nach Liedberg gekommen war.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort