Korschenbroich Christl Hermülheim war die erste Frau im Stadtrat

Korschenbroich · Sie war die erste Frau im Rat, die erste Gleichstellungsbeauftragte der Stadt - und ihr wurde wegen ihrer Verdienste 2009 der Matthias-Hoeren-Preis der Bürgerstiftung für Korschenbroich im Rhein-Kreis-Neuss verliehen - als erster Preisträgerin überhaupt. Nun ist Christl Hermülheim im Alter von 87 Jahren gestorben. Die Beisetzung fand im engsten Familienkreis statt.

 Christl auf einem Bild aus dem Jahr 2009. ARchivfoto: WIechmann

Christl auf einem Bild aus dem Jahr 2009. ARchivfoto: WIechmann

Foto: Hermülheim

Christl Hermülheim war auch die erste Frau, die die CDU-Fraktion im Stadtrat führte. Von 1991 bis 1995 war sie Vorsitzende der Unionsfraktion. "Ich erinnere mich an Frau Hermülheim als CDU-Fraktionsvorsitzende, die immer ausgleichend gewirkt hat", sagte Bürgermeister Marc Venten (CDU). "Über die Parteigrenzen hinweg hat sie sich über viele Jahre unermüdlich und uneigennützig für das Gemeinwohl eingesetzt."

Als ihr der Matthias-Hoeren-Preis verliehen wurde, bat sie um einen Tag Bedenkzeit, denn im Alter von 65 Jahren hatte sie eigentlich beschlossen, sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen. Doch sie entschied sich dafür, den Preis anzunehmen. Das Preisgeld in Höhe von 1000 Euro spendete sie damals der Initiative Bürgerbus, die auf die Bedürfnisse der älteren Generation ausgelegt sind. Genau jene älteren Mitbürger lagen der Diplom-Sozialarbeiterin und Gerontologin mit Lehrauftrag an der Hochschule Niederrhein schon immer am Herzen. Schon früh hatte sie sich in der Seniorenarbeit etwa mit der Einrichtung von Altersstuben im Stadtgebiet engagiert. In den 70er Jahren gründete sie den Verein Sport ältere Generation und die Aktion Freizeit Behinderter in Korschenbroich mit. An der Hochschule organisierte sie unter anderem für Studenten einen praktischen Unterricht in Altenheimen und kümmerte sich auch dort um die Senioren-Bildung.

Auch nach ihrer beruflichen Zeit war Christl Hermülheim noch ehrenamtlich aktiv und besuchte einmal wöchentlich das Korschenbroicher Seniorenheim. Daneben war sie auch im Zonta-Club Mönchengladbach als Vorstands- und Gründungsmitglied aktiv. Vor drei Jahren zog die langjährige Witwe zu der Familie ihres Sohnes nach Bayern, wo sie nun verstarb.

(NGZ)
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