Korschenbroich Bürgerbus-Verein kauft zweites Fahrzeug

Korschenbroich · Er ist gefragt wie nie: Den Bürgerbus nutzten bislang 42 000 Fahrgäste. Die erste Fahrt stand im Frühjahr 2010 auf dem Fahrplan. Die Erfolgsgeschichte wird fortgeschrieben. Der zweite Bus ist jetzt da. Er wird Ostermontag gesegnet.

 Sie ließen sich von Willy Schellen und Busfahrer Ernst Binger (r.) das Vereinskonzept erklärten (v.l.): Michael Müller und Andreas Richter vom Kieswerk Kleinenbroich, das wie andere Sponsoren, den Bürgerbus-Verein unterstützt.

Sie ließen sich von Willy Schellen und Busfahrer Ernst Binger (r.) das Vereinskonzept erklärten (v.l.): Michael Müller und Andreas Richter vom Kieswerk Kleinenbroich, das wie andere Sponsoren, den Bürgerbus-Verein unterstützt.

Foto: Knappe

Willy Schellen fiebert dem Ostermontag entgegen: Am 6. April soll nämlich der neue Bürgerbus in Glehn - im Anschluss an die Ostermesse in St. Pankratius - feierlich gesegnet werden. Damit will der 74-Jährige die Erfolgsgeschichte des Korschenbroicher Bürgerbus-Vereins fortschreiben. "Der neue Bus ist da. Er soll wie vor fünf Jahren mit geistlichem Beistand seine Premierenfahrt am Ostermontag zurücklegen."

Aber nicht nur für den engagierten Vereinsvorsitzenden ist das ein besonderer Termin. Willy Schellen ist stolz auf sein Team: "Ohne den Einsatz der 50 ehrenamtlichen Busfahrer wäre das alles nicht möglich." Dabei denkt er an die dazugewonnene Mobilität der Landbevölkerung und an die damit verbundene Lebensqualität. Das Bürgerbus-Angebot verbindet nicht nur alle Korschenbroicher Stadtteile miteinander, es macht die Menschen auch unabhängiger. "Unsere Fahrgäste kommen zu einem kleinen Preis von A nach B und sind beispielsweise bei Einkäufen oder Arztbesuchen nicht mehr auf Kinder, Freunde oder Nachbarn angewiesen", erklärt Schellen das Erfolgsrezept.

Während der Bürgerbus-Verein nach einem fast zweijährigen Vorlauf im April 2009 seine Arbeit aufnehmen konnte, rollte der damals nagelneue Mercedes-Bus erstmals am 6. April 2010 über Korschenbroichs Straßen. Seither wurde die Routenführung mehrfach verbessert, die Taktung halbiert. Seit 2012 ist der Bürgerbus im 90-Minuten- Takt unterwegs. Auf seiner Rundtour durchs Stadtgebiet steuert er 42 Haltestellen an. Mittlerweile wurden mit dem "alten" Bürgerbus bis gestern 42 200 Fahrgäste befördert. "Bus 1" hatte bis zuletzt mehr als 400 000 Kilometer zurückgelegt. "Er ist reif. Der Bus musste jetzt schon mehrfach in die Werkstatt", hatte Willy Schellen bereits im vergangenen Herbst besorgt angemerkt. Doch der Vereinschef ist bekannt für seine Weitsicht: Mittlerweile wurde der "alte" Bus komplett überholt und mit einem neuen Motor und einem neuen Getriebe ausstaffiert. "Er soll uns noch einige Jahre als Einsatzwagen gute Dienste tun", formuliert Willy Schellen seine Hoffnung. Parallel dazu hat sich der Vorstand um einen zweiten Bus bemüht. Das neue Fahrzeug ist da, es wird zurzeit umgerüstet. Den Anschaffungspreis gibt Schatzmeister Hubert Tokloth mit 35 000 Euro an. Die Summe kommt als Zuschuss vom Land. Für weitere 25 000 Euro, die der Fahrzeugumbau verschlingt, muss der Verein aber selbst aufkommen. "Mit Hilfe der Sparkasse Neuss ist uns das erneut gelungen", freut sich Schellen über die Finanzspritze. "Wir sind auf jede Unterstützung angewiesen, um das Angebot dauerhaft aufrechterhalten zu können", wirbt der Vereinschef um Sponsoren.

Überzeugt vom Vereinsangebot sind auch Andreas Richter und Michael Müller vom Kieswerk Kleinenbroich. Sie steuerten jetzt nochmals 3000 Euro bei. "Wir wollen mithelfen, die Mobilität der Landbevölkerung abzusichern."

(NGZ)
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