Korschenbroich Bischof: Jugendarbeit hat noch Potenzial

Korschenbroich · Johannes Bündgens kam zur Visitation nach Korschenbroich. Der Weihbischof verschaffte sich einen Überblick. Seine Bilanz nach drei Wochen fiel positiv aus. Erstmals stand auch der Besuch eines Flüchtlingsheims auf seinem Zeitplan.

 Er traf sich nach seiner Visitation mit den GdG-Vertretern in St. Andreas: Weihbischof Johannes Bündgens (2.v.l.).

Er traf sich nach seiner Visitation mit den GdG-Vertretern in St. Andreas: Weihbischof Johannes Bündgens (2.v.l.).

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Pfarrer Marc Zimmermann zeigte sich zufrieden: "Die Gemeinschaft der Gemeinden Korschenbroich (GdG) steht gut da." Das sei das Ergebnis des Abschlussgespräches anlässlich der Visitation des Aachener Weihbischofs Johannes Bündgens gewesen, sagte Pfarrer Zimmermann. Fast täglich war der Weihbischof in den zurückliegenden drei Wochen in den Korschenbroicher Pfarreien anzutreffen.

Im Rahmen seiner Visitation, die das Kirchenrecht alle fünf Jahre vorsieht, hatte sich Johannes Bündgens ein Bild von den Verhältnissen in der GdG bis hin zum sozialen Engagement, zu der Jugendarbeit und dem Stand des katholischen Religionsunterrichts gemacht. Darüber hinaus standen Gespräche mit den Priestern, den Gemeinde- und Pastoralreferenten sowie Gremien und Seelsorgern auf dem Programm. "Der Weihbischof war beeindruckt davon, wie viele Bürger in der Gemeinde ehrenamtlich aktiv sind", sagte Pastoralreferent Dieter Praas. "Auch über die hohe Zahl von rund 80 Firmlingen hat er sich gefreut", fügte er hinzu.

 Uschi Johnen zeigt (v.l.) Pfarrer Zimmermann, Martin Kresse und Weihbischof <strong>Bündgens, was die Caritas-Kleiderstube alles hergibt.

Uschi Johnen zeigt (v.l.) Pfarrer Zimmermann, Martin Kresse und Weihbischof <strong>Bündgens, was die Caritas-Kleiderstube alles hergibt.

Foto: Ilgner

Die Zusammenarbeit innerhalb der Gemeinden mit kirchlichen sowie ehrenamtlichen Initiativen und der Stadtverwaltung habe der Weihbischof als fair und positiv empfunden. Ein Satz des Weihbischofs ist Pfarrer Zimmermann besonders in Erinnerung geblieben: "Er sei in Korschenbroich sehr vielen interessanten Menschen mit vielen Talenten begegnet", habe er gesagt. Einblicke in das Brauchtum erhielt der Weihbischof, als er in Herrenshoff das Schützenfest mit einer Messe eröffnete. Zum ersten Mal besuchte er im Rahmen einer Korschenbroicher Visitation auch eine Flüchtlingsunterkunft. Dort konnte er sich ebenso wie in der Pescher Kleiderstube der Caritas ein Bild von der Situation der Flüchtlinge, aber auch von den örtlichen Hilfsangeboten machen. Der Weihbischof hat der GdG Korschenbroich auch Anregungen mit auf den Weg gegeben: So sollten die Besucherdienste der Caritas und der ehrenamtlichen Helfer in den Seniorenheimen feiner aufeinander abgestimmt und Potenziale der Jugendarbeit noch besser ausgeschöpft werden. Eines war dem Weihbischof besonders wichtig: "Die Errungenschaften der Ökumene zu stärken." Eine Visitation ist aber nicht nur für das Erzbistum ein Anlass, Bilanz zu ziehen, sondern auch für die GdG. "Wo stehen wir? Was bedrückt uns? Welche Visionen haben wir?", waren einige der Fragen, die Pfarrer Zimmermann und Dieter Praas aufwarfen. Denn die Kirche befinde sich insofern in einer Zeit des Übergangs. Sie werde heute anders wahrgenommen als früher, was sich auch in einem Rückgang der Kirchenbesucher zeige, so Praas. "Bündgens hat viele geistliche Impulse eingebracht", resümierte Pfarrer Zimmermann. Gleichwohl habe er ihn als geerdet und unkompliziert erlebt. So positiv die Bilanz auch ausfiel, Wünsche blieben trotzdem offen: "Wir benötigen mehr Gemeinde- und Pastoralreferenten", hat Pfarrer Zimmermann dem Weihbischof gegenüber deutlich gemacht. Dass Stellen neu besetzt werden, damit rechnet er aber erst im Sommer 2016.

(NGZ)
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