Korschenbroich Berufsmesse gibt Hauptschülern Einblick in die Arbeitswelt

Korschenbroich · Hauptschüler haben es nach Abschluss ihrer Schullaufbahn oft schwer, eine Lehrstelle zu finden. Das wird ihnen zumindest oft nachgesagt. Bei der Berufsmesse an der Hauptschule in Kleinenbroich wurde jetzt allerdings deutlich, dass es viele Unternehmen vor allem in den Branchen Handwerk und Dienstleistungen gibt, die händeringend Nachwuchskräfte suchen und dabei ihr Hauptaugenmerk nicht auf den Schulabschluss legen.

 Bei der Berufsmesse an der Hauptschule in Kleinenbroich informierten sich Schüler auch über den Beruf des Schornsteinfegers.

Bei der Berufsmesse an der Hauptschule in Kleinenbroich informierten sich Schüler auch über den Beruf des Schornsteinfegers.

Foto: detlef ilgner

Rund 140 Schüler informierten sich jetzt an den Ständen von 13 zumeist lokalen Unternehmen. "Das Engagement ist wichtig, der Ehrgeiz und die Leistungsbereitschaft", sagt etwa Simone Schmitt, die in Liedberg gemeinsam mit ihrem Mann Peter Schmitt ein Landgasthaus betreibt. In ihrem Betrieb bilden sie junge Menschen zu Köchen und Restaurantfachkräften aus - "der Schulabschluss ist für uns nicht ausschlaggebend", betont Simone Schmitt, die eigens für die Messe komplett gedeckte Restauranttische in der Schule aufbaute und mit den Jugendlichen etwa den Umgang mit Tellern und Besteck übte, während ihr Mann mit einigen anderen potenziellen Azubis Gemüse schnitt und einen Dip anrührte. Deutlich mehr Kraft war am Stand eines Dachdeckers gefragt: Dort konnten Schüler den Umgang mit Werkzeugen üben und sich über den Beruf informieren - wie auch am Stand des Zimmermeisters Johannes Schmitz.

Der Kreislehrlingswart der Bauinnung zeigte den Schülern vor Ort ein besonderes Ausstellungsstück: eine kompliziert anmutende Holzkonstruktion, die die Nationalmannschaft der besten Zimmerer angefertigt hatte. Schmitz nutzte es, um Schülern Holzverbindungen zu zeigen, die oft beim Bau von Dachstühlen und anderen Konstruktionen bedacht werden müssen. Der Zimmermeister sagt: "Es wird immer schwieriger, Auszubildende zu finden." Daher wolle er Berufsmessen wie die an der Hauptschule nutzen, um den Beruf des Zimmerers schmackhaft zu machen. Unterstützung erfährt er dabei etwa vom Bildungszentrum des Baugewerbes.

Einer der Schüler, die sich bei der Messe einen Überblick verschafften, ist der 16-jährige Justin Miodeck aus Mönchengladbach. Er strebt die mittlere Reife an. "Die Veranstaltung gefällt mir. Sie ist vor allem wichtig für die, die noch gar nicht wissen, was sie später einmal machen möchten." Er selbst könne sich vorstellen, im medizinisch-sozialen Bereich zu arbeiten.

(cka)
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