Korschenbroich Augustiner übernehmen Niederrhein-Klinik

Korschenbroich · Gesellschafteranteile ändern sich zum Jahreswechsel. Die Korschenbroicher Reha-Einrichtung wird dann komplett aus Neuss gesteuert.

 Zum Jahreswechsel übernehmen die gemeinnützigen Augustinus-Kliniken zu 100 Prozent die Gesellschaftsanteile der Niederrhein-Klinik.

Zum Jahreswechsel übernehmen die gemeinnützigen Augustinus-Kliniken zu 100 Prozent die Gesellschaftsanteile der Niederrhein-Klinik.

Foto: Klinik

Seit gestern 13.30 Uhr ist es offiziell: Die Niederrhein-Klinik wird künftig komplett aus Neuss gesteuert. Sie wird eine hundertprozentige Tochter der Augustinus-Kliniken. Die Übernahme erfolgt zum 1. Januar 2018. Mit dieser Neuigkeit trat Paul Neuhäuser, Vorsitzender der Gesamtgeschäftsführung des Verbundes, gestern in Korschenbroich vor die Belegschaft. Für die rund 170 Mitarbeiter kam die Nachricht völlig überraschend. Erst zum 1. Oktober hatten alle mit Patienten und Gästen das 20-jährige Bestehen der Einrichtung gefeiert.

Um jedwede Sorgen und Bedenken im Keim zu erstricken, wandte sich Neuhäuser dann auch direkt an die Mitarbeiter: "Sie können sich mit der hundertprozentigen Übernahme durch die St.-Augustinus-Kliniken sicher fühlen, einem gesunden und starken Verbund anzugehören, in dem es auf jeden Mitarbeiter ankommt." Zu dem Verbund zählen inzwischen rund 5000 Mitarbeiter. Es gehe nur um die Übernahme der Gesellschafteranteile. Damit seien weder neue Verträge noch eine neue Führung in der Niederrhein-Klinik verbunden.

Udo Kratel, der vor zwei Jahren die Geschäftsführung der Reha-Einrichtung übernommen hat, wird auch künftig die Geschäfte an der Regentenstraße verantworten. Ihm ist der "harte Wettbewerb für Reha-Kliniken" bewusst. Und so möchte er - wie er bereits im April gegenüber unserer Redaktion erklärte - das Haus immer weiter öffnen, um im hartumkämpften Wettbewerbsmarkt neben den stationären und ambulanten Reha-Angeboten langfristig die Nase vorn zu behalten. Kratel will dabei an der Kernkompetenz von Orthopädie (Hüfte und Knie) und Onkologie festhalten, sieht aber auch die Chance, die Einrichtung zu einem Gesundheitszentrum weiter auszubauen.

"Im 20. Jubiläumsjahr unserer erfolgreichen Reha-Klinik freuen wir uns, nun das Heft des Handelns komplett in unsere Hände nehmen zu können", sagt Paul Neuhäuser. Bislang hatte die Klinik zwei katholische Gesellschafter: die St.-Augustinus-Kliniken Neuss mit zwei Drittel und die Mönchengladbacher Kliniken "Maria Hilf" mit einem Drittel der Anteile. Die Geschäftsführer der Kliniken "Maria Hilf", Professor Andreas Lahm und Jürgen Hellermann, waren erst unlängst mit dem Wunsch ihre Anteile abzugeben, auf den Mehrheitsgesellschafter zugegangen. Lahm: "Wir bündeln derzeit unsere Kompetenzen und fokussieren uns ganz auf den Akutkrankenhaus-Sektor. Hierfür legen wir gerade in einem großen Umbauprojekt die ehemals drei Standorte der Kliniken ,Maria Hilf' zusammen. Somit ist es eine logische Konsequenz unserer Konzentrationsstrategie, die Minderheitsanteile an der Niederrhein-Klinik einvernehmlich an die Augustinus-Kliniken abzugeben."

Mit der Eröffnung der psychiatrischen Tagesklinik und Institutsambulanz am 4. Oktober und der kompletten Übernahme der Niederrhein-Klinik verstärken die Augustinus-Kliniken ihre Aktivitäten im Raum Korschenbroich nachhaltig.

(NGZ)
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